Paris. Der aus der Fusion von zwei mit Verlusten arbeitenden Firmen hervorgegangene französische Stückgut-Transporteur Mory Ducros hat sich am Freitag offiziell für zahlungsunfähig erklärt und beim zuständigen Handelsgericht in Pontoise bei Paris die Einleitung eines Sanierungsverfahrens beantragt.
Betroffen sind rund 5000 Beschäftigte, die Gewerkschaften befürchten massive Einschnitte in den Personalbestand und rechnen mit 2000 bis 3000 Stellenstreichungen. Das Unternehmen ist im heimischen Stückgutgeschäft die Nummer Zwei. Die Unternehmensleitung hofft auf Partner aus Industrie und Finanzen, die schon Interesse an einer Übernahme angemeldet hätten, wie es in einem Communiqué heißt.
Der erst seit dem letzten Jahr bestehende, neugeformte Stückgutspezialist ist Opfer der anhaltenden Krise und finanziell stark geschwächt. Er verfügt landesweit über 85 Agenturen. Zirka 2000 Beschäftigte arbeiten auf Subunternehmerbasis. Im vorigen Geschäftsjahr, das ausnahmsweise 16 Monate umfasste und zum 31. Dezember 2012 endete, lagen die Verluste bei 79,5 Millionen Euro bei einem Umsatz von 765,5 Millionen. Die Regierung , die mit mehr und mehr Unternehmens-Zusammenbrüchen konfrontiert ist, dürfte Mory Ducros in die Liste jener Firmen aufnehmen, die auf Finanzhilfen im Zuge eines von Paris aufgelegten „Widerstandsplans“ rechnen können. Erst vor wenigen Wochen hat der Haushaltsgerätehersteller FagorBrandt Insolvenz angemeldet. (jb)