Leipzig. Auf dem Flughafen Leipzig/Halle könnte ein Zentrum für Logistik- und Flotten-Management der Bundeswehrhubschrauber entstehen. Wie der Rüstungskonzern Rheinmetall am Dienstag mitteilte, bewerbe er sich zusammen mit dem US-amerikanischen Unternehmen Sikorsky für einen Zuschlag für Bau und Betrieb eines neuen Transporthubschraubers der Bundeswehr.
Im Fliegerhorst Schönewalde-Holzdorf auf der Grenze zwischen Sachsen-Anhalt und Brandenburg sowie im baden-württembergischen Laupheim sei die Stationierung und Wartung der Maschinen vorgesehen. Anfang 2021 will die Bundeswehr über die Vergabe des Auftrags entscheiden. Ab 2023 sollen die Helikopter ausgeliefert werden, sagte ein Sprecher von Rheinmetall. 45 bis 60 Hubschrauber seien vorgesehen.
Versorgung des neuen Bundeswehr-Transporthubschraubers
„Im Falle einer erfolgreichen Bewerbung könnte in Leipzig die Versorgung des neuen Bundeswehr-Transporthubschraubers sowie die Projektsteuerung zentral und effizient durchgeführt werden“, teilte Mike Schmidt, Geschäftsführer von Rheinmetall Aviation Services mit. Damit verbunden sei auch die Ansiedlung zahlreicher Arbeitsplätze in der Region. Die Unternehmen planen bei einer erfolgreichen Bewerbung, dass sich etwa 250 Mitarbeiter mit den Helikoptern befassen, 150 davon am Flughafen Leipzig/Halle.
Linken-Politiker Marco Böhme sieht die Pläne kritisch, die Fraktion lehne einen „Militärflughafen Leipzig“ ab. „Geschäfte mit dem Tod passen nicht zum Ruf eines friedlichen, internationalen Handelsplatzes“, sagte Böhme. Der sächsische Landtagsabgeordnete kündigte eine Kleine Anfrage an die Staatsregierung an. Davon erwarte er sich Antworten auf die Fragen, seit wann die Regierung Gespräche mit Rheinmetall führt, welche Einsätze die Hubschrauber möglicherweise fliegen sollen und wie die Regierung die Lärmbelastung für die Anwohner einschätzt. (dpa)