„Die Mietpreise für funktionale Bestandsimmobilien am oberen Ende der Mietpreisspanne sind in mehr als der Hälfte der Märkte um mehr als zehn Prozent gestiegen“, berichtet Joel Adam, Geschäftsführer der Realogis Immobilien Stuttgart. Zu diesem Ergebnis kommt Realogis in seiner neuesten Analyse der Mietpreiskarte für Bestandsobjekte für Lager- und Logistikimmobilien H1 2023. Alle Angaben von Realogis beruhen auf tatsächlichen, tagesaktuellen Angebotsmietpreisen der Eigentümer und nicht auf der Auswertung von Web-Angeboten, betont das Unternehmen. Unter funktionalen Bestandsimmobilien versteht Realogis Objekte mit mindestens 7,50 Meter Hallenhöhe, Rampen und/oder ebenerdiger Andienung sowie großzügigen Andienungszonen und Heizung.
Im Mittel betrug der Anstieg des oberen Wertes der Mietpreisspanne für Bestandsobjekte an den Top-8 Logistikstandorten 9,1 Prozent, so Realogis. Teuerster Top-8-Logistikstandort für Bestandsobjekte nach Spitzenmietpreis (oberes Ende der Spanne) Ende des ersten Halbjahres 2023 ist das zuvor zweitplatzierte München mit 9,00 Euro/Quadratmeter. Im Vorjahresvergleich zog damit die Miete in München, kommend von 7,50 Euro/Quadratmeter im H1 2022, um 20 Prozent an. Die Spitzenposition aufgeben musste Hamburg mit 8,50 Euro/Quadratmeter (kommend von 8,20 Euro/Quadratmeter, +3,7 Prozent). Auf dem dritten Rang befindet sich Stuttgart mit 7,80 Euro/Quadratmeter, kommend von Rang 5 mit 6,90 Euro/Quadratmeter (+31,9 Prozent). Viertplatziert ist der zuvor zweitplatzierte Berliner Markt mit 7,50 Euro/Quadratmeter, der aufgrund einer Seitwärtsbewegung zwei Ränge verliert.
Weiterhin fünftplatziert ist Frankfurt mit 7,10 Euro/Quadratmeter (H1 2022: 6,90 Euro/Quadratmeter, +25,8 Prozent). Düsseldorf und Köln liegen mit 6,20 Euro/Quadratmeter (+10,7 Prozent bzw. Rang 14) bzw. 6,10 Euro/Quadratmeter (+8,9 Prozent bzw. Rang 15) beinahe gleichauf, kommend von 5,60 Euro/Quadratmeter. Düsseldorf verliert einen Rang, Köln steigt zwei Ränge ab (zuvor waren sie gleich platziert auf Rang 13). Das Ruhrgebiet steigt mit 5,80 Euro/Quadratmeter zwei Positionen auf Rang 18 bzw. 5,80 Euro/Quadratmeter auf (H1 2022: 5,10 Euro/Quadratmeter).
Nahezu Vollvermietung der Logistikmärkte
Die Entwicklung sei „auf den ersten Blick umso erstaunlicher, als dass der bundesweite Flächenumsatz im ersten Halbjahr 2023 an allen neu vermieteten oder eigengenutzten Industrie- und Logistikimmobilien in Deutschland um rund 60 Prozent zurückgegangen ist“, fügte Jörg Lojewski, Geschäftsführer von Realogis Immobilien Hamburg, hinzu. Geschuldet sei der Preisanstieg unter anderen „dem Rückgang von spekulativen Projektentwicklungen aufgrund gestiegener Baupreise und Zinsen und damit einer fehlenden Pipeline an Konkurrenzprodukten sowie einer nahezu Vollvermietung der Logistikmärkte“, ergänzte schließlich Julian Petri, Geschäftsführer von Realogis Immobilien Frankfurt.
Die teuersten der insgesamt 25 Standorte in Deutschland – außerhalb der deutschen Top-8 Standorte – seien bezogen auf den oberen Wert der Spanne der Bestandsobjekte im Süden Deutschlands vorzufinden. „Diese Entwicklung ist ähnlich den Spitzenmieten für Neubauobjekte“, erklärte Nicolas Werner, Geschäftsführer von Realogis Immobilien München.
Die höchste Spanne zwischen Mindestmietpreis und Spitzenmiete bei Bestandsobjekten weist München mit 2,50 Euro/Quadratmeter auf, gefolgt durch Stuttgart sowie Berlin mit 2,30 Euro/Quadratmeter. In insgesamt 14 Märkten liegen die untere und obere Spanne mit unter 1 Euro/Quadratmeter enger zusammen, so die Realogis Analyse. 16 Märkte wiesen eine Spanne zwischen 1 Euro/Quadratmeter und unter 2 Euro/Quadratmeter auf. Am engsten liegen die Werte zwischen unterem und oberem Ende der Mietpreisspanne in Düsseldorf mit 0,30 Euro/Quadratmeter zusammen.