Berlin. Der Grünen-Verkehrspolitiker Stefan Gelbhaar hat im Verkehrsetat mehr Geld für die Sanierung von Brücken gefordert – dafür weniger für den Neubau von Straßen. Der Bundestagsabgeordnete sagte der „Deutschen Presse-Agentur“, im Koalitionsvertrag liege der Schwerpunkt bereits auf Sanierung, ungeahnt des nun klar auf dem Tisch liegenden nochmal deutlich größeren Sanierungsbedarfs. „Wir werden an diesen Punkt umsteuern und die finanziellen und personellen Ressourcen neu fokussieren müssen.“
Die Bestandsaufnahme sei „dramatisch“, sagte Gelbhaar. Allein an der Sauerlandlinie A45 stünden 60 Brücken vor der Sanierung. „Die Union hinterlässt nichts anderes als einen infrastrukturellen Trümmerhaufen. Immer mehr in den Neubau zu investieren, statt den Bestand zu pflegen, rächt sich jetzt. Noch ein Bändchen durchzuschneiden, während die marode Brücke im Rücken gesperrt werden muss, ist einfach irre gewesen.“ Die Ampel aus SPD, Grünen und FDP sei nun gefordert, darauf zu reagieren.
Für die Ausweichverkehre etwa am Sanierungsfall A45 müssten Alternativen geprüft werden, so der Bundestagsabgeordnete. „Was kann die Bahn im Güterbereich aufnehmen und welche Voraussetzungen müssen dafür geschaffen werden? Das beispielsweise gilt es jetzt schnell zu klären, um die Belastungen der Menschen an den Umleitungsstrecken wo möglich zu reduzieren.“
Die Autobahn GmbH des Bundes hatte mitgeteilt, dass die Brücke Rahmede auf der Sauerlandlinie zwischen dem östlichen Ruhrgebiet und Frankfurt am Main abgerissen werden muss. Hoffnungen auf eine Sanierung hatten sich zerschlagen. Planungen für einen Neubau sind nach Angaben des Bundesverkehrsministeriums angelaufen. (dpa/tb)