Der Verkehrsausschuss des Europaparlaments hat eine Handwerkerausnahme bei der Maut für Transporter zwischen 3,5 und 7,5 Tonnen befürwortet, berichtet der Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB). „Wir begrüßen das Votum des Verkehrsausschusses ausdrücklich und fordern das Europaparlament auf, in seiner abschließenden Befassung die Ausnahmeoption für Fahrzeuge von Handwerksunternehmen zwischen 3,5 und 7,5 Tonnen zu beschließen“, sagte Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des ZDB.
Hintergrund ist, dass die EU-Kommission vorgeschlagen hatte, alle Fahrzeuge zwischen 3,5 und 7,5 Tonnen ohne Ausnahmemöglichkeit in die streckenabhängige Lkw-Maut einzubeziehen. Aktuell gilt in Deutschland eine Ausnahmeregelung für Handwerkerfahrzeuge zwischen 3,5 und 7,5 Tonnen, die dadurch wegfallen würde.
Ausgedehntes deutsches Mautnetz
„Die Handwerkerausnahme ist dringend erforderlich. Denn in Deutschland wären die baugewerblichen Betriebe von einer Mautpflicht durch das im Vergleich zu anderen Mitgliedstaaten extrem große Mautnetz finanziell unverhältnismäßig belastet“, sagte Pakleppa. „Das deutsche Mautnetz erstreckt sich nämlich mittlerweile neben den Autobahnen auch auf das gesamte Bundesstraßensystem und damit auf insgesamt 52.000 Kilometer“, so der ZDB-Hauptgeschäftsführer.
Zudem könne eine streckenbezogene Maut im Baugewerbe keine Lenkungswirkung entfalten, da die Baubetriebe die Transporte nicht auf andere Verkehrsträger verlagern können, erklärte Pakleppa. Gerade im ländlichen Raum seien längere Anfahrtswege schlicht unumgänglich. (tb)