Massenkündigung

MassenkündigungGeorgi verkauft FuhrparkDie auf Luftfracht-Ersatzverkehre spezialisierte Spedition Georgi Transporte trennt sich vom eigenen Fuhrpark. In der Folge kommt es zur Massenkündigung von 160 Fahrern. Die Spedition Georgi Transporte aus Burbach im Siegerland wird sich von sämtlichen 160 LKW-Fahrern trennen. Die Massenkündigung wurde bereits ausgesprochen, heißt es in einer der VerkehrsRundschau vorliegenden Erklärung. Darin gibt der Spediteur auch bekannt, den aus 220 LKW und Sattelzügen bestehenden firmeneigenen Fuhrpark zu verkaufen. Begründung des Transportunternehmers und Geschäftsführers Jürgen Georgi: drastisch gestiegene Kostenbelastung bei gleichzeitigem krisenbedingtem Ratenverfall. Auf der Negativseite listet die Firma die am Jahresbeginn 2009 verfügte Mauterhöhung durch die Bundesregierung auf, die von Brüssel vorgegebenen häufigeren Lenk- und Ruhepausen für die Fahrer sowie verschärfte Umweltauflagen des Gesetzgebers, die hohe Investitionen in den Fuhrpark verlangten. Gleichzeitig habe die Luftfracht einen dramatischen Tonnagerückgang aufgrund der globalen Krise hinnehmen müssen, mit deutlichen Einbrüchen bei den Transportmengen und Frachtraten. Niedrige Raten und wenig LadungDieses Mehr an Ausgaben und Weniger an Einnahmen habe das Unternehmen in die roten Zahlen getrieben. Als Konsequenz setzt Georgi jetzt auf ein neues Geschäftsmodell: Sämtliche Luftfracht-Ersatzverkehre sollen künftig ausschließlich von Subunternehmen erledigt werden. Der Burbacher Spediteur will dabei weiterhin direkter Vertragspartner der Cargo-Airlines sein und ihnen gegenüber auch die Qualität der Transporte durch die von ihm eingesetzten Fremdfirmen zusichern. Dieses Vorgehen praktiziert Georgi schon heute teilweise, da die mit Frachtfluggesellschaften vereinbarten Verträge einen entsprechenden Passus über die physische Durchführung der Fahrten durch Subunternehmen enthalten. Das bestätigt ein Sprecher der Lufthansa Cargo, für die Georgi zahlreiche Transporte in Deutschland und Europa durchführt. Gleiches gilt für den Großkunden Air France Cargo, der einen erheblichen Teil seiner Consol-Verkehre via Flughafen Frankfurt-Hahn von und zum Pariser Flughafen Charles de Gaulle von Georgi erledigen lässt. „Bisher haben wir keinerlei Qualitätseinbußen bei den Transporten feststellen können, die von Subunternehmen im Auftrag Georgis durchgeführt wurden“, berichtet Deutschland-Vertriebschef Tobias Jäschke von Air France Cargo. Überleben durch Mischkalkulation Momentan aber herrscht bei vielen Akteuren Ebbe in der Kasse. „Mit der reinen Straßenbeförderung von Luftfracht-Sammelladungen lässt sich zurzeit kaum Geld verdienen“, bestätigt Stefan Pokrantz, der Geschäftsführende Gesellschafter der Hamburger Spedition Pfister Logistic GmbH. Allenfalls sei dies mit einem Mischmodell möglich, also der Kombination von eigener LKW-Flotte und Fremdkapazitäten, die von Unterauftragnehmern je nach Bedarfslage eingekauft würden. Als wichtige Erweiterung des Leistungsportfolios nennt Pokrantz die Einlagerung von Cargosendungen im eigenen Umschlagzentrum, Warenverzollung, Sortier- und Verpackungstätigkeiten sowie den Bau von transportfertigen Luftfrachtpaletten. „Nur durch ein differenziertes Leistungsportfolio kann man Kunden langfristig binden sowie das betriebswirtschaftliche Risiko von Markt-, Mengen- und Preisschwankungen vermindern“, lautet die Strategie des Pfister-Chefs. Anders als Georgi will er seine zehn eigenen LKW behalten, um jederzeit über ausreichende Grundkapazität zu verfügen. ❙❚■ Heiner SiegmundStehen zum Verkauf: LKW aus dem Fuhrpark der Spedition Georgi

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