Berlin. Beim Ausbau der Infrastruktur macht vielen Bundesländern und Kommunen ein Fachkräftemangel beim Planungspersonal zu schaffen. Angesichts des Baubooms gibt es bei ausgeschriebenen Stellen zum Beispiel für Bauingenieure oft nur wenig Bewerber, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab. Der Markt sei „leer gefegt“, hieß es.
Die saarländische Verkehrsministerin Anke Rehlinger (SPD) sagte, eine „mangelnde Personalausstattung“ in den Verwaltungen von Ländern und Kommunen verlängere Planungs- und Prüfungsprozesse. Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, Helmut Dedy, sagte, die Kommunen stünden im Wettbewerb um Fachkräfte: „Bereits heute fehlen IT-Spezialisten, Ingenieure und weitere Fachkräfte in der Verwaltung.“
Rehlinger, zugleich Vorsitzende der Verkehrsministerkonferenz, sagte, Bund, Länder und Kommunen müssten deutlich mehr in die Infrastruktur investieren. Zur Wahrheit gehöre aber auch: „Geld allein hilft nicht viel, wenn vor Ort Planungskapazitäten und Baufirmen nicht ausreichen.“ Um diese schrittweise aufbauen zu können, müssten sich Länder und Kommunen auf ein höheres Investitionsniveau des Bundes auf Dauer verlassen können.
Planungs- und Prüfungsabläufe „entschlacken“
Dazu müssten Planungs- und Prüfungsabläufe für Straßen, Schienen und Radwege sowie für Windräder und Gewerbegebiete „entschlackt und entbürokratisiert“ werden, damit die Abläufe schneller werden, ohne zum Beispiel Umweltaspekte zu vernachlässigen. Die Bundesregierung hat bereits Maßnahmen auf den Weg gebracht, um Planungsverfahren zu beschleunigen, und plant weitere Schritte. Die Personallage in den Ländern aber ist derzeit oft angespannt. Vor allem für Stellen für Bauingenieure oder IT-Spezialisten fehlten Bewerber, hieß es zum Beispiel beim Landesamt für Straßenbau und Verkehr in Sachsen. (dpa/ja)