Stralsund. Die neue Koordinatorin der Bundesregierung für die maritime Wirtschaft, Claudia Müller (Grüne), will den Ausbau der klimaneutralen Schifffahrt vorantreiben. „Wir müssen in Deutschland und möglichst auch in Europa auf klimaneutrale Antriebe setzen und damit den Werftenstandort Europa zukunftsfähiger machen“, sagte Müller nach ihrer Berufung zur Koordinatorin der Bundesregierung für die maritime Wirtschaft. Müller folgt in diesem Amt dem CDU-Politiker Norbert Brackmann.
Die Schifffahrt befinde sich an einem entscheidenden Wendepunkt, an dem über die Technologie der kommenden Jahrzehnte entschieden wird.
Es gebe das verbindliche Ziel, bis 2050 die Hälfte der bisherigen Emissionen von Treibhausgasen einzusparen. Dazu müssten nicht nur neue Schiffe gebaut werden, auch die bestehende Flotte müsse klimafreundlicher ausgestattet werden, sagte Müller.
Müller betonte, dass zur maritimen Wirtschaft unter anderem auch die Offshore-Technologie gehöre. Beim Bau von Offhore-Windparks spielten Umwelt- und Naturaspekte ein große Rolle. Sie kündigte an, sich intensiv mit dem Thema Munitionsberäumung in der Ost- und Nordsee zu befassen, dort seien enorme Sicherheits- und Umweltrisiken verborgen.
Nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums vom April 2021 wird in der maritimen Wirtschaft Deutschlands eine jährliche Bruttowertschöpfung von knapp 30 Milliarden Euro erzielt. Rund 450.000 Beschäftigte zähle die Branche, dazu kämen noch einmal etwa 30.000 in den Bereichen Forschung/Lehre, Verwaltung oder Verbände. (ste/dpa)