Frankfurt/Main (dpa) - Die Lufthansa hat 2018 trotz hoher Treibstoffkosten und teurer Flugausfälle den zweithöchsten Gewinn ihrer Geschichte eingeflogen. Doch steigende Kerosinpreise und der Preiskampf unter den Fluglinien in Europa dämpfen die Erwartungen des Vorstands an das laufende Jahr.
Nach dem Rekordjahr 2017 ging der operative Gewinn (bereinigtes Ebit) der Lufthansa im abgelaufenen Jahr um rund vier Prozent auf gut 2,8 Milliarden Euro zurück, wie der Dax-Konzern mitteilte. Dabei machte der Konzern gestiegene Kosten für Kerosin, das Flugchaos des vergangenen Sommers und die Integration von 77 Jets der insolventen Fluglinie Air Berlin bei der Tochter Eurowings weitgehend wett. Die Lufthansa steigerte ihren Umsatz um sechs Prozent auf 35,8 Milliarden Euro. Der Nettogewinn ging um acht Prozent auf knapp 2,2 Milliarden Euro zurück.
Logistiksparte steigert Ergebnis
Die Geschäftsbereiche Logistik und Technik konnten ihr Ergebnis im Jahr 2018 steigern. Die Logistik-Sparte mit Lufthansa Cargo hat ihr Rekordergebnis aus dem Vorjahr noch einmal um zwei Prozent auf 268 Millionen Euro verbessert (Vorjahr: 263 Millionen Euro). Das bereinigte EBIT der Lufthansa Technik lag zwei Prozent über Vorjahr bei 425 Millionen Euro (Vorjahr: 415 Millionen Euro). Das bereinigte EBIT der weiteren Gesellschaften und Konzernfunktionen ging um 45 Prozent auf -189 Millionen Euro zurück. Im Vorjahr hatte das Ergebnis insbesondere aufgrund von Einmaleffekten bei -130 Millionen Euro gelegen.
Deutlich tiefer als zuvor musste die Lufthansa auch für Kerosin in die Tasche greifen. Der gestiegene Ölpreis und das durch die Teilübernahme von Air Berlin stark gewachsene Flugangebot ließen die Treibstoffkosten um 850 Millionen auf 6,1 Milliarden Euro anwachsen. Das Auf und Ab der Ölpreise lässt auch die Prognosen der Lufthansa schwanken: Für 2019 erwartet das Management jetzt Treibstoffkosten von 6,7 bis 6,8 Milliarden Euro. Noch im Januar hatte der Konzern mit einem deutlich geringeren Anstieg auf 6,3 Milliarden Euro gerechnet.
Lufthansa halbiert Wachstumspläne
Weil sich vor allem die Fluglinien innerhalb Europas einen harten Preiskampf liefern, halbierte Spohr jetzt auch seine Wachstumspläne für den Sommer. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum will der Konzern sein Flugangebot jetzt nur noch um 1,9 Prozent ausweiten. Für das Gesamtjahr hat er jetzt ein Plus von gut drei Prozent im Auge. (dpa/tb)