Nürnberg. Die Logistikwirtschaft in Europa wurde zwar aufgrund der Auswirkungen der Corona-Pandemie gebeutelt, jedoch nicht so stark wie andere Wirtschaftszweige. Das geht aus einer Studie der Arbeitsgruppe für Supply Chain Services des Fraunhofer-Instituts für Integrierte Schaltungen IIS hervor. 2019 war ein Wachstum von 3,1 Prozent erzielt worden, 2020 musste allerdings ein Minus von 3,5 Prozent verzeichnet werden.
Mit einem Wirtschaftsvolumen von rund 1.115 Milliarden Euro schrumpft die Logistikwirtschaft damit auf ein niedrigeres Niveau als das von 2018, liegt aber besser als das Bruttoinlandsprodukt (BIP). Die Gründe sind laut Fraunhofer vielfältig: Die durch den Lockdown bedingten Einschränkungen beispielsweise beim Konsum von Dienstleistungen wie die der Gastronomie, Hotellerie oder der Touristik allgemein haben im Gegenzug zu einer höheren Nachfrage nach Konsumgütern geführt. Dies hat die Nachfrage nach logistischen Leistungen erhöht. Außerdem wurde der stationäre Handel durch die Lockdown-Maßnahmen wesentlich eingeschränkt, was dazu führte, dass der E-Commerce erneut dynamisch wachsen konnte.
Ab nächstem Jahr höhere Wachstumsraten
Außerdem stiegen aufgrund fehlender Frachtkapazitäten, insbesondere in der Luft- und Seefracht, in diesen Bereichen die Frachtraten deutlich an, sodass für die gleiche Leistung mehr Geld geflossen ist. Diese Effekte haben den Einbruch der Logistikwirtschaft abgefedert.
Die Prognose zur weiteren Entwicklung der europäischen Logistik im Jahresverlauf 2021 deutet auf eine Erholung um rund drei Prozent hin: Damit würde die Logistikwirtschaft auf ein Niveau von rund 1150 Milliarden Euro wachsen. Ab 2022 scheinen für Fraunhofer auch wieder höhere Wachstumsraten erreichbar. (ms)