In der deutschen Logistikwirtschaft hat sich das Geschäftsklima nur leicht verbessert. Dies geht aus den monatlichen Erhebungen zum Logistik-Indikator hervor, die das Münchner Ifo-Institut im Auftrag der Bundesvereinigung Logistik (BVL) im Rahmen seiner Konjunkturumfragen durchführt. So stieg der zugehörige Index im vierten Quartal geringfügig auf 83,9 Indexpunkte (Q3: 83,2 Indexpunkte).
„Die Aufwärtsbewegung resultierte aus der Zunahme des Erwartungsindikators. Die Geschäftserwartungen blieben trotz ihrer Verbesserungen aber ungünstig“, fasst Timo Wollmershäuser, Stellvertretender Leiter des Ifo-Zentrums für Makroökonomik und Befragungen, das Geschäftsklima zusammen. Die aktuelle Geschäftssituation der Logistikdienstleister habe sich abermals deutlich eingetrübt. „Gleichzeitig konnten sich die Geschäftserwartungen zwar geringfügig bessern, die Dienstleistungsunternehmen blickten den kommenden sechs Monaten aber nach wie vor sorgenvoll entgegen“, so der Konjunkturforscher.
Da die Abwärtsbewegung des Lageindikators überwog, sank der übergeordnete Geschäftsklimaindex auf einen Stand von 79,7 Indexpunkten. Die Unternehmen meldeten laut Ifo-Analyse nochmals häufiger als im Vorquartal eine rückläufige Nachfrage sowie weitverbreitet sinkende Auftragsbestände. Die Nachfrageerwartung für die kommenden Monate konnte sich allerdings spürbar bessern, blieb aber stellenweise noch rückläufig.
BVL hofft auf Trendwende
Laut Thomas Wimmer, Vorstandsvorsitzer der BVL, gebe es auf den ersten Blick am Logistik-Indikator zwar nichts zu beschönigen, es deuteten sich aber Anzeichen einer Trendwende an, insbesondere mit Blick auf die Monatswerte vom November. Hier deuteten erstmals wieder alle drei Indikatoren nach oben, auch die aktuelle Geschäftslage werde – auf niedrigem Niveau – wieder besser eingeschätzt, so Wimmer. Insbesondere bei Industrie und Handel hätten sich die Geschäftserwartungen seit Juli kontinuierlich verbessert.
„Beachtlich ist, dass sich bei den Verladern die Geschäftslage und der Erwartungswert für die nächsten sechs Monate treffen – und zwar beide aufwärts gerichtet. Das war in der Vergangenheit immer ein Zeichen für einen Richtungswechsel - in diesem Fall für einen hoffnungsfrohen“, so Wimmer. Dass die Geschäftserwartungen der Logistikdienstleister wieder ins Negative gedreht sind, findet er wenig überraschend: „Meistens dauert es eine Weile, bis die Logistikdienstleister einen Aufschwung bei den Verladern in ihrem Geschäft spüren, beziehungsweise diesen so wahrnehmen, dass sie selbst ihre Geschäftserwartungen besser bewerten.“ Aber auch hier bestehe die Hoffnung, dass sich das Blatt in den nächsten Monaten wieder zum Positiven wendet, so Wimmer abschließend.