In einem Gutachten des Schweizer Beratungsunternehmens Infras hat der Verband Maut-Optionen aufzeigen lassen, die die Bundesregierung seinen Angaben zufolge europarechtskonform verfolgen kann.
Die demnach aus der Anlastung von Umweltschäden und einer Staugebühr erzielten Einnahmen könnten zum Ausbau umweltfreundlicher Alternativen eingesetzt werden, teilt der Verband weiter mit. Zudem könne man nicht nur die Klimakosten in die Maut einbeziehen, sondern auch eine Maut auf das gesamte Straßennetz erheben, schlägt der Verband vor.
Auch solle man von allen Lkw – unabhängig von der Antriebsart – eine Maut erheben. E-Lkw würden die Straßen ebenso abnutzen. „Wenn die Koalition ihre eigenen Ziele ernst nimmt, müssen soweit zulässig die Einnahmen in den Ausbau der Schieneninfrastruktur gehen“, sagt Peter Westenberger, Sprecher der Güterbahnen.
Eine Gefahr, dass eine verlagerungsfreundliche Maut reihenweise Betriebe schließen und die Verbraucherpreise spürbar ansteigen lassen würde, sieht der Sprecher nicht. Die Transportkosten machen laut dem Verband einen niedrigen einstelligen Prozentsatz der Kosten von Konsumgütern aus. Innerhalb der Transportkosten würden die Mautkosten wiederum wenige Prozent ausmachen. Infras habe errechnet, dass in einer Flasche Münchner Bier im Hamburger Getränkemarkt 0,6 Cent Maut enthalten seien.