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Kühne+Nagel prescht in der Kontraktlogistik vor

24.07.2024 09:28 Uhr | Lesezeit: 4 min
Stefan Paul, CEO Kühne + Nagel
CEO Stefan Paul präsentierte die Halbjahres-Zahlen 2024 von Kühne+Nagel
© Foto: Kühne + Nagel

Während bei Kühne+Nagel die traditionellen Wachstumsbringer im ersten Halbjahr 2024 schwächeln, punktet der Schweizer Speditions- und Logistikkonzern in der Kontraktlogistik – auch mit einem neuen Groß-Logistikprojekt für Adidas.

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Es ist ein dicker Fisch, den Kühne+Nagel (K+N) in seinem Geschäftsbereich Kontraktlogistik soeben an Land gezogen hat: Der Schweizer Speditions- und Logistikkonzern ist gerade dabei, für Sportartikelhersteller Adidas, eine Logistikimmobilie in Mantua/Norditalien in Betrieb zu nehmen, kündigte CEO Stefan Paul bei der Präsentation seiner Halbjahres-Zahlen 2024 an.

Die Eröffnung der neuen Logistikimmobilie für Adidas ist für September 2024 geplant. Bis zu 25.000 Pakete täglich sollen dann für den Sportartikelhersteller logistisch abgewickelt werden. Das jährliche Umsatzvolumen und die Vertragslaufzeit mit dem Sportartikel-Hersteller nannte Markus Blanka-Graff, CFO bei Kühne+Nagel, auf Anfrage nicht. Nur so viel: die Logistikimmobilie umfasse 130.000 Quadratmeter, inklusive eines Zwischendecks von 60.000 Quadratmeter, liege die Lagerfläche bei insgesamt 200.000 Quadratmeter. Über 600 Roboter sollen nach Unternehmensangaben dort eingesetzt werden. Noch befinde sich K+N aber in der Ramp-up-Phase, so Blanka-Graff. Der Umsatz, den Kühne+Nagel damit erwirtschafte, sei also diesem Jahr noch sehr gering „das können einige wenige Millionen Franken sein“, und von der Profitabilität-Seite noch sehr überschaubar. Relevant werde dies sicherlich im Jahr 2025, so der CFO.

Geschäftsbereich Kontraktlogistik gewinnt an Fahrt

Mit einem Umsatz von 2.335 Milliarden Franken im ersten Halbjahr 2024 ist der Geschäftsbereich Kontraktlogistik zwar bislang umsatzmäßig „nur“ die Nummer drei unter den Geschäftsbereichen des Schweizer Speditions- und Logistikkonzerns. Doch der Geschäftsbereich gewinnt zunehmend an Fahrt. Denn während die traditionellen K+N-Wachstumsbringer See- und Luftfracht im ersten Halbjahr 2024 gegenüber dem Vorjahrszeitraum deutlich nachgaben – konkret brach das Ebit in der Seefracht in diesem Zeitraum um 38 Prozent ein, das in der Luftfracht um 28 Prozent, zeigte sich der Geschäftsbereich Kontraktlogistik in dem besagten Zeitraum relativ robust. Der Umsatz sank da im ersten Halbjahr 2024 zwar gegenüber dem Vorjahreszeitrum um sechs Prozent auf 2.335 Milliarden Franken, der Rohertrag stieg indes im ersten Halbjahr 2024 um drei Prozent auf 1.764 Milliarden Franken, und das Ebit zeigte sich mit 105 Millionen Euro (minus fünf Prozent im Vgl. 1. HJ2023) wie gesagt recht robust.

Konkrete Wachstumsziele im Geschäftsbereich Kontraktlogistik nannte indes K+N-CEO Stefan Paul auf Anfrage. Aber immerhin: seine Zielsetzung machte er deutlich. Kühne+Nagel wolle in der Kontraktlogistik weiter wachsen, sagte er, und werde sich dabei im Wesentlichen auf zwei vertikale Märkte fokussieren: zum einen auf den Bereich Health Care und zum anderen auf das E-Commerce-/Multichannel-Fulfillment für große Hersteller von eher höherpreisigen Consumer-Artikeln.

Neue Kunden im Bereich Pharma Health Care

So habe Kühne+Nagel im Bereich Pharma Health Care, führt Paul aus, soeben die zwei führenden Hersteller von Abnehmspritzen gewonnen, für die das Unternehmen gerade dabei sei, mehrere Logistik-Standorte in den USA hochzuziehen. Das Erfolgsgeheimnis von Kühne+Nagel in der Kontraktlogistik, erklärt er so: „Wir haben gute Lösungen, die wir mit unseren Kunden über die Kontinente replizieren und dadurch mit diesen wachsen.“ Außerdem sei der K+N-Konzern mittlerweile deutlich professioneller unterwegs im Aufschalten neuer Anlagen und neuer Kunden. So gesehen werde man sowohl in der zweiten Jahreshälfte 2024 als auch in den Jahren 2025 und 2026 ein ähnliches Wachstum in der Kontraktlogistik im Auge gehalten wie nun in der ersten Jahreshälfte 2025, kündigt der CEO an.

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