Man habe das Geschäftsjahr 2022 mit einem „außerordentlich starken Ergebnis“ abgeschlossen, teilte das Logistikunternehmen Kühne+Nagel am Mittwoch, 1. März, mit. Der Nettoumsatz der Gruppe stieg um 20 Prozent auf 39,4 Milliarden Schweizer Franken (CHF), der EBIT um 28 Prozent auf 3,8 Milliarden Franken und der Reingewinn um 30 Prozent auf 2,8 Milliarden Franken. Die Conversion Rate, die das Verhältnis von EBIT zu Rohertrag der Gruppe beschreibt, lag laut Unternehmensangaben bei 33,9 Prozent.
„Das Geschäftsjahr 2022 war für Kühne+Nagel in vielerlei Hinsicht außergewöhnlich – ein Jahr des großen finanziellen Erfolgs, aber auch mit Herausforderungen für uns und unsere Kunden. Dank unseren kompetenten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern konnten wir unseren Kunden qualitativ hochwertige Logistikdienstleistungen nahezu überall zur Verfügung stellen“, sagte Stefan Paul, CEO von Kühne+Nagel International, anlässlich der Geschäftszahlen.
Aufgrund der gesamtwirtschaftlichen Abkühlung sei das Ergebnis im vierten Quartal 2022 im Vergleich zum Gesamtjahresergebnis schwächer ausgefallen. Das makroökonomische Umfeld werde „aufgrund der geopolitischen Entwicklungen und der Inflation im Jahr 2023 herausfordernd bleiben“, so Kühne+Nagel weiter. Man rechne jedoch damit, dass „sich die seit vielen Jahren anhaltende positive Wachstums- und Ergebnisentwicklung auch in diesem Jahr fortsetzen“ lasse. Dies allerdings unter Ausklammerung der „außergewöhnlichen Geschäftsvolumina und Ergebnisse in den Geschäftsjahren 2021 und 2022, die die Folge einer coronabedingten Sonderkonjunktur“ gewesen seien.
Gute Ergebnisse in allen Geschäftsbereichen
Alle Geschäftsbereiche hätten wesentlich zum Unternehmenserfolg beigetragen, so das Unternehmen. Blickt man auf die einzelnen Geschäftsfelder, so belief sich der Nettoumsatz des Geschäftsbereichs Landverkehre im Geschäftsjahr 2022 auf CHF 4,0 Milliarden und der EBIT auf CHF 146 Millionen. Über das Jahr habe man rund 24 Millionen Bestellungen abgewickelt. Die Netzwerke seien in allen Regionen gut ausgelastet gewesen und Ertragslage der Landverkehre „entwickelte sich über das Jahr 2022 sehr positiv“, so Kühne+Nagel.
Der Nettoumsatz des Geschäftsbereichs Kontraktlogistik belief sich im Geschäftsjahr 2022 auf CHF 4,9 Milliarden und der EBIT auf CHF 187 Millionen, zum 31. Dezember 2022 bewirtschaftete der Bereich global 10,3 Millionen Quadratmeter Lager- und Logistikfläche. Der Bereich habe allein im Jahr 2022 mehr als 150 neue Logistikvorhaben implementiert, oft großflächige Lagerhallen mit moderner Technik und Robotik.
Das Luftfrachtvolumen lag Ende Dezember 2022 bei 2,2 Millionen Tonnen. Die Marge pro 100 Kilogramm habe sich im Gesamtjahr 2022 „auf sehr hohem Niveau“ befunden. Die Nachfrage nach Frachtkapazitäten blieb auf den meisten Handelsrouten hoch. Nach den Turbulenzen in der kommerziellen Luftfahrt im Sommer 2022 sei das Angebot in der zweiten Jahreshälfte volatil geblieben, so das Logistikunternehmen.
Der Nettoumsatz des Geschäftsbereichs Seefracht betrug im Geschäftsjahr 2022 CHF 18,8 Milliarden und der EBIT CHF 2,0 Milliarden. Die Conversion Rate erreichte 58,1 Prozent. Das Containervolumen lag Ende Dezember 2022 bei 4,4 Millionen TEU. Die Marge pro Container „lag 2022 auf einem historisch hohen Niveau“, so Kühne+Nagel. Im zweiten Halbjahr 2022 habe sich „die Komplexität auf den globalen Seefrachtmärkten verringert“. (tb)