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Kommentar: Auswirkungen der Niedersachsen-Wahl

21.01.2013 11:53 Uhr
Kommentar: Auswirkungen der Niedersachsen-Wahl
Andre Kranke, stellvertretender Chefredakteur der VerkehrsRundschau
© Foto: VR

Die verkehrspolitischen Folgen der Niedersachsen-Wahl. Kommentar von Andre Kranke, stellvertretender Chefredakteur der VerkehrsRundschau.

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Die verkehrspolitischen Folgen der Niedersachsen-Wahl. Kommentar von Andre Kranke, stellvertretender Chefredakteur der VerkehrsRundschau.

„Ja da schau her" heißt es in Bayern, wenn sich Erstaunliches tut. Und nicht nur in München reiben sich die Politikgrößen die Augen:

Die FDP holt fast zehn Prozent bei der Niedersachsen-Wahl, die Union ist stärkste Fraktion und dennoch langt es für eine rot-grüne Mehrheit. Ein erstaunliches Wahlergebnis mit vielfältigen Folgen, auch für die Verkehrspolitik. Schon jetzt erkennbar: In diesem Jahr wird sich auf Bundesebene endgültig nichts mehr bewegen. Mit dem Sieg in Niedersachen holt sich Rot-Grün auch die Mehrheit im Bundesrat.

Und das hat Auswirkungen: SPD und Grüne werden Gesetzesvorhaben der Bundesregierung nicht nur verhindern, sondern Schwarz-Gelb mit eigenen Gesetzesinitiativen – wie zum Mindestlohn – unter Druck setzen. Der Wahlkampf wird bis zum wahrscheinlichen Wahltag am 22. September deutlich an Schärfe gewinnen.

Niedersachsen verdeutlicht auch: Die Piraten haben auf Bundesebene derzeit keine Chance, die Linken spielen in Westdeutschland keine Rolle mehr und die FDP kann (wenn es CDU-Wähler wollen) mittels Zweitstimmen überleben.

Patt zwischen den beiden Blöcken

Die wichtigste Botschaft aus Hannover lautet aber: Weder Schwarz-Gelb noch Rot-Grün sind in der Lage, bei den Wählerstimmen eine deutliche Mehrheit zu erreichen. Das bedeutet: Sobald eine fünfte Partei in den Bundestag einzieht (und die Linken werden es aufgrund ihrer Stärke im Osten schaffen), entsteht ein Patt zwischen beiden Blöcken. Trotz des jetzt viel beschworenen Lagerwahlkampfes wird deshalb nach dem 22. September vieles denkbar: Schwarz-Rot, Schwarz-Grün oder vielleicht doch Rot-Rot-Grün oder sogar Rot-Gelb-Grün? So manches ist möglich.

Stillstand nach der Wahl

Für die Verkehrspolitik heißt das: Je mehr gegensätzliche Farben am Ende einen Koalitionsvertrag aushandeln müssen, desto vager und unbestimmter werden verkehrspolitische Ziele und Maßnahmen formuliert werden. Es droht Stillstand. Bei dieser Lage hilft der Logistik nur eines: Gelassenheit oder „Schaun mer mal", wie man es in Bayern formulieren würde.

 

Andre Kranke,

stellvertretender Chefredakteur der VerkehrsRundschau

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KOMMENTARE


Dirk Pretorius

21.01.2013 - 13:33 Uhr

Das Zauberwort heißt DEMOKRATIE ! Für alle, die es nicht gewusst, oder im vorliegenden Fall nicht kapiert haben. Es ist natürlich ein hartes Brot für die Springer-Ableger auch mit Rückschlägen zu leben. Die Väter des Grundgesetzes haben sich dabei schon etwas gedacht: Die Länder sollten in entscheidenden Fragen ein Mitspracherecht haben. Wenn wie jetzt die Konservativen in einer Kammer (hier: der Bundesrat) die Mehrheit verloren hat, heißt das Stillstand. Was hat denn die schwarz-gelbe Regierung verkehrspolitisch in den letzten Jahren auf den Weg gebracht? Das Gleiche wie in den letzten Jahren der Kohl-Zeit. Das gab es nur "die Rente ist sicher" und "blühende Landschaften". Erst "Rot-Grün" hat wenn auch schmerzlich, den Karren wieder angefahren. Jetzt kommt endlich wieder Bewegung in den Laden


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