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Kombiverkehr legt Bilanz für 2023 vor: Herausforderndes Jahr

26.02.2024 11:34 Uhr | Lesezeit: 2 min
In einem Umschlagsterminal der DB Cargo hat eine Maschine einen Trailer hinter einer Zugmaschine aufgenommen, um ihn auf einen Güterwagen abzusetzen. Rechts und Links davon stehen Gleise mit  Güterzügen
Gut 815.000 Lkw-Sendungen oder 1,63 Millionen TEU hat Kombiverkehr auf der Schiene transportiert
© Foto: Heimbach/Kombiverkehr GmbH & Co. KG

Das Unternehmen Kombiverkehr hat 2023 im Vergleich zum Vorjahr fast 16 Prozent weniger Container, Wechselbehälter und Sattelanhänger transportiert. Das geht aus den Geschäftszahlen hervor, die es vorgelegt hat.

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Im Geschäftsjahr 2023 hat das Frankfurter Unternehmen Kombiverkehr insgesamt 815.467 Lkw-Sendungen beziehungsweise 1,63 Millionen TEU von der Straße auf die Schiene verlagert. Im Vergleich zum Vorjahr habe man damit insgesamt 15,9 Prozent weniger Container, Wechselbehälter und Sattelanhänger transportiert, wie Kombiverkehr weiter mitteilt. Eine Sendung entspricht der Kapazität eines Lastzuges.

Im Geschäftsbereiche Nationaler Verkehr betrug das Sendungsvolumen 186.856 Lkw-Sendungen – ein Minus von 10,1 Prozent. Im Geschäftsbereich Internationaler Verkehr lag es bei 628.611 Lkw-Sendungen und damit bei -17,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

2022 sei die Geschäftsentwicklung noch leicht positiv gewesen, heißt es in der Mitteilung weiter. Gründe für das Ergebnis im vergangenen Jahr sieht das Unternehmen insbesondere im Nachfragerückgang nach nationalen und internationalen Transportleistungen, in Qualitätseinbußen aufgrund von Baumaßnahmen auf dem Schienennetz sowie Streiks in Frankreich und Deutschland. Aber auch witterungsbedingte Einflüsse im Alpenverkehr sowie die temporäre Schließung des Gotthard-Basistunnels hätten eine Rolle gespielt.

Keine guten Aussichten für 2024: Trassenpreisförderung und weiteres

„Diese negativen Rahmenbedingungen haben sich sogar in Teilen potenziert und gepaart mit einem hohen Kostendruck aufgrund von Umleitungsverkehren und enormen Energiekosten bei den Eisenbahnen zu einer zugespitzten Gesamtlage geführt. Leider hält diese nach dem Jahreswechsel weiterhin an“, so Armin Riedl, Geschäftsführer von Kombiverkehr.

Mangelnde Planungssicherheit für die Unternehmen der Branche und der KV-Nutzer sieht das Unternehmen unter anderem beim Thema Trassenpreisförderung. Die derzeitige Situation im Bundeshaushalt mit monetären Kürzungen auch im Schienengüterverkehr lasse die Trassennutzung für Operateure und Spediteure nun wieder teurer werden.

Das werde es dem Frankfurter Unternehmen nicht erleichtern, einen kurz- und mittelfristigen Turnaround in der Geschäftsentwicklung zu erzielen. Erschwerend komme hinzu, dass auch in diesem Jahr weitreichende Sanierungsmaßnahmen auf wichtigen Streckenabschnitten in Deutschland anstehen, die das Preis-Leistungs-Verhältnis im Kombinierten Verkehr stark beeinflussen würden.

Automatisierung bei Terminals schreitet voran

Insgesamt hat das Unternehmen 2023 gut 19 Millionen Bruttotonnen Güter auf der Schiene befördert die Kunden durch die Verlagerung rund 1,2 Millionen Tonnen Kohlendioxid eingespart. Außerdem hat es zusammen mit der Deutschen Umschlaggesellschaft Schiene-Straße (DUSS) und dem Kombi-Terminal Ludwigshafen mit der automatisierten Abwicklung von Ladeeinheiten in den Terminals begonnen.

Langfristiges Ziel sei, die Fahrerabwicklung komplett automatisiert und damit kontaktlos zu gestalten, so das Unternehmen. Auf diese Weise sollen Anlieferungen und Abholungen ohne Zwischenstopps für Lkw-Fahrer erfolgen. Mittels der Fahrer-App der Terminals ist dies bereits heute an den Standorten in Ludwigshafen, Nürnberg, Duisburg, Hamburg, Kornwestheim, München und Ulm möglich.

Am Terminal Leipzig hat der Operateur Mitte Januar diesen Jahres zusätzlich einen zweimonatigen Pilotbetrieb zur vereinfachten Abfertigung für anliefernde und abholende Lkw zusammen mit der DUSS gestartet. Momentan würden bereits über 80 Prozent der Ladeeinheiten erfolgreich im Testverfahren laufen.

Zukünftig soll die Abwicklung über die Fahrer-App auch für Ladeeinheiten mit Gefahrgütern angeboten werden. Bei diesen Transporten besteht derzeit noch keine digitale Durchgängigkeit bei der Identifizierung am Truck-Gate, was eine manuelle Bearbeitung am Schalter nach sich zieht.

Parallel plant das Unternehmen die Entwicklung eines vergleichbaren digitalen Informationsprozesses über die Datendrehscheibe KV 4.0. Damit sollen Spediteure künftig über ihre eigenen Systeme an der kontaktlosen Abfertigung teilnehmen können.

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