Das Unternehmen Bayernhafen hat an seinen sechs Standorten Aschaffenburg, Bamberg, Nürnberg, Roth, Regensburg und Passau im vergangenen Jahr 8,23 Millionen Tonnen Güter per Schiff und Bahn umgeschlagen – das sind nach Unternehmensangaben 92 Prozent der Vorjahrestonnage.
Der Bahngüterumschlag 2023 betrug 6,025 Millionen Tonnen, das ist ein Rückgang von 8,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Schiffsgüterumschlag betrug 2,21 Millionen Tonnen, das sind 8,8 Prozent weniger als 2022. Im Kombinierten Verkehr wurden über alle Bayernhafen-Standorte 452.599 TEU (Standardcontainer) umgeschlagen, das sind 11,6 Prozent weniger als im Vorjahr. Neben Containern im Seehafenhinterlandverkehr gehören dazu Wechselbrücken und Sattelauflieger im kontinentalen Verkehr.
Die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine, die Energiewende und die spürbar abgekühlte Konjunktur würden sich auch in den Umschlagszahlen im Hafen widerspiegeln, so das Unternehmen. „Ein Hafen zeigt wie ein Seismograf die wirtschaftliche Entwicklung an“, sagte Bayernhafen-Geschäftsführer Joachim Zimmermann. „Im Hinblick auf Klimaschutz und Verkehrswende wird die Schnittstelle Hafen aber noch wichtiger werden. Für das Gelingen der Energiewende, einer verstärkten Kreislaufwirtschaft und nachhaltigen Schwerguttransporten spielen Binnenhäfen eine entscheidende Rolle. Voraussetzung bleibt eine funktionierende Infrastruktur, die eine effiziente Kombination von Schiff, Bahn und Lkw in der Logistikkette ermöglicht.“
Neue Verbindung nach Ungarn geplant
Das seit Jahren hohe Investitionsniveau wurde auch 2023 fortgeführt, man habe über alle Standorte über mehrere Jahre laufende Investitionen in die Vorbereitung von Flächen und in seine Hafeninfrastruktur von rund 27 Millionen Euro angestoßen. „Mit unseren langfristig angelegten Investitionen in die trimodale Hafeninfrastruktur leisten wir einen wertvollen Beitrag zur Verkehrswende. Klar ist aber auch, dass entscheidend für die zukünftige Verkehrsverlagerung sein wird, den riesigen Nachholbedarf bei der Modernisierung der Infrastruktur in Deutschland sei es im Schienennetz oder bei Schleusen und Brücken aufzuholen. Wir benötigen stabile Rahmenbedingungen, deutlich schnellere Genehmigungsprozesse und einen Schutz der Hafeninfrastruktur,“ sagte Zimmermann.
Im April 2024 ist der Start einer neuen täglichen Bahnverbindung vom Standort Regensburg nach Lébény in Ungarn geplant. Bei der Verladung von Lkw-Trailern auf die Bahn kommt die vom Unternehmen Helrom entwickelte und patentierte Technologie zur horizontalen Verladung zum Einsatz. Um diese Verkehrsverlagerung zu ermöglichen, investiert Bayernhafen in die Modifizierung seines Trailerports, einem Terminal speziell für Wechselbrücken und Sattelauflieger.
Die Horst Pöppel Spedition errichtet in Regensburg eine neue Multi-User-Logistikanlage, die durch die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) mit „Gold“ zertifiziert ist. Die Anlage soll laut Bayernhafen im dritten Quartal 2024 fertig gestellt werden.