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Klimaabkommen: Verkehr muss komplett klimaneutral werden

14.01.2016 14:00 Uhr
Klimaabkommen: Verkehr muss komplett klimaneutral werden
Martin Schmied leitet beim Umweltbundesamt (UBA) den Bereich Verkehr
© Foto: UBA/Susanne Kambor

Das Pariser Weltklimaabkommen hat Auswirkungen auf die Logistik. Nach Ansicht des Umweltbundesamtes muss der Verkehrsbereich nahezu klimaneutral werden.

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Dessau. Die im vergangenen Dezember in Paris vereinbarten Ziele und Maßnahmen zur Reduzierung des weltweiten Treibhauseffektes haben auch immense Auswirkungen auf die deutsche und europäische Logistikwirtschaft. Das macht Martin Schmied, Leiter des Bereiches Verkehr im Umweltbundesamt, im Interview mit der VerkehrsRundschau deutlich.

95 Prozent weniger Emissionen

Wenn das vereinbarte Zwei-Grad-Ziel erreicht werden soll, muss in der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts eine ausgeglichene Treibhausbilanz erreicht werden. Für ein Industrieland wie Deutschland bedeute dies nach Meinung von Martin Schmied, dass ab 2050 nahezu keine Treibhausgase mehr in die Luft gelangen dürfen. Gegenüber dem Referenzjahr 1990 müsste Deutschland dafür die Emissionen bis 2050 um 95 Prozent reduzieren. Bis 2020 will die Bundesregierung eine Minderung von 40 Prozent erreichen. Aktuell hat Deutschland aber erst eine Verringerung von 27 Prozent geschafft.

Für den Verkehrs- und damit auch Logistikbereich bedeute dies laut Schmied ein komplette Dekarbonisierung: „Der Verkehr muss auf jeden Fall nahezu treibhausneutral werden“, so der UBA-Leiter im Gespräch mit der VerkehrsRundschau.

Umstieg auf Elektromobilität in allen Bereichen

Um dieses Ziel zu erreichen, muss der Verkehr laut Schmied komplett auf Elektromobilität umgestellt werden. Biokraftstoffe, Erdgas oder LNG seien nicht wirksam genug und deshalb nur als Brückentechnologien sinnvoll. Das UBA sieht als einzige Lösung, mittels nachhaltig erzeugtem Strom flüssige und gasförmige Kraftstoffe zu produzieren. Diese würden vor allem im Flugverkehr und in der Schifffahrt eingesetzt. Im Autoverkehr sei dies auch möglich. Effizienter als die Power-to-Liquid- oder Power-to-Gas-Verfahren sei es aber, mittels Akkus direkt über Elektromotoren die Fahrzeuge anzutreiben. Für schwere Lkw erachtet Schmied außerdem eine Nutzung von Oberleitungs-Lkw für sinnvoll. „Die Investitionen sind vertretbar, es muss aber in Europa der politische Wille bestehen, ein solches Netz aufzubauen“, sagt Schmied. Um Erfahrungen mit der Technologie zu sammeln, bereitet das Bundesumweltministerium gerade eine Ausschreibung für eine öffentliche Teststrecke für Oberleitungs-Lkw in Deutschland vor.

Das komplette Interview mit vielen weiteren Informationen lesen Sie in der VerkehrsRundschau 1-2/2016 vom 15. Januar (Seite 22) und am 14. Januar ab 16 Uhr vorab als E-Paper.

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