Klares Votum: Der beste Kanzler für die Logistik

In gut sechs Wochen finden die Bundestagswahlen statt. Die VerkehrsRundschau (VR) hat ihre Leser schon vorher gefragt: Welche Partei würden sie wählen, wer sollte Kanzler werden und noch weitere Dinge rund um die Bundestagswahl. Mehrheit der Logistiker für die CDU/CSU Dabei wundert es nicht wirklich, dass bei der VR-Umfrage unter Logistikdienstleistern und Verladern die CDU/CSU vorne liegt. Auf die berühmte Sonntagsfrage, wen sie bei der Bundestagswahl wählen würden, entscheidet sich die Mehrheit (50,7 Prozent) für die Union. Auch nicht überraschend, dass mit 17,4 Prozent die FDP als unternehmernahe Partei Rang zwei belegt. Schon eher überraschend, dass die Grünen mit immerhin 13,1 Prozent den dritten Platz einnehmen. Also alles eitel Sonnenschein für die Unionsparteien? Keineswegs. So hat ihr oberster Verkehrspolitiker - Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) - eine empfindliche Klatsche hinnehmen müssen. Seine Durchschnittsnote: 4,4, also ganz knapp noch ausreichend, so die Bewertung seiner Arbeit durch die Logistiker. Zum Vergleich: Sein Vorgänger im Amt, Alexander Dobrindt (CSU), hat 2017 auf die gleiche Frage im Rahmen der VR-Index-Befragung von den Logistikern die Note 3,6 erhalten. Auch das ist kein Ruhmesblatt, aber doch eine deutlich bessere Einschätzung als die seines Nachfolgers. Zudem schneidet Scheuer auch schlechter ab als die eigene Partei. Die erhält für ihre verkehrspolitische Kompetenz die Durchschnittsnote 3,31. Und selbst die SPD wird mit 3,71 besser eingestuft als der Minister (siehe "Wie bewerten Sie die verkehrspolitische Kompetenz der Parteien?"). Was sind die Ursachen für das schlechte Abschneiden Scheuers? Da kann man nur spekulieren. Das Desaster um die Pkw-Maut ist sicher das Menetekel, das Scheuer in seiner Amtszeit am häufigsten vorgehalten wird und den meisten in Erinnerung bleibt. Dass er bei der zugegeben schwierigen Frage nach dem Antrieb der Zukunft beim Lkw vage bleibt, dürfte ihm im Gewerbe auch keine Pluspunkte eingebracht haben. Mit einigen Pannen behaftet ist auch bislang die Gründung der Autobahn GmbH des Bundes gewesen. All diese Probleme konnten offenbar nicht die Erfolge aufwiegen, die es zweifelsohne auch gab: die hohen Investitionen in die Infrastruktur zum Beispiel oder viel Fördertöpfe zu ganz unterschiedlichen Zwecken. Eine Aufbruchsstimmung hat er im Schienengüterverkehr und in der Binnenschifffahrt mit den Masterplänen erzeugt. Die wurden von den Betroffenen mit viel Lob und Anerkennung bedacht. CDU/CSU, SPD und die AfD verlieren Letztlich lässt sich jedoch festhalten, dass auch die CDU/CSU im Transportgewerbe an Rückhalt verloren hat. Zumindest lässt ein solcher Rückschluss der Vergleich der Ergebnisse der aktuellen Befragung mit der von vor vier Jahren zu. Auch damals lag die CDU vorne, hatte aber mit 56,6 Prozent mehr Stimmen geholt. Die FDP bleibt konstant, während die Grünen einen großen Sprung nach vorne gemacht haben: von 2,0 Prozent (2017) auf jetzt 13,1 Prozent. Die SPD hingegen verliert (von 14,1 Prozent auf 11,6 Prozent). Abgerutscht ist auch die AfD von 6,1 Prozent (2017) auf jetzt 2,9 Prozent. Womöglich ist das die Quittung dafür, dass beim Güterverkehr die AfD in ihrer ersten Legislaturperiode nicht weiter aufgefallen ist. Das spiegelt sich auch in der schlechtesten Note unter den Parteien bei der verkehrspolitischen Kompetenz wider. Fest steht, dass nach 16 Jahren Kanzlerschaft von Angela Merkel es nun eine neue Bundeskanzlerin/einen neuen Bundeskanzler geben wird. Auch hier machen die CDU/CSU und deren Kandidat das Rennen bei der VR-Umfrage: Armin Laschet kommt auf 40 Prozent Zustimmung. Das ist kein ganz schlechter Wert, aber auch kein ganz guter. Einerseits sagt immerhin ein Drittel der Befragten, dass sie noch unentschlossen sind, wen sie als Kanzler wählen wollen. Da könnten für Laschet noch einige Prozente dazukommen. Andererseits gibt es anders als bei der Parteienumfrage nur zwei Konkurrenten. Vor diesem Hintergrund ein eher schwaches Ergebnis. Trotzdem, Olaf Scholz (SPD) und Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen) können ihm nicht annähernd das Wasser reichen. Mit 14,44 Prozent (Scholz) und 11,11 Prozent (Baerbock) kommen sie nicht mal auf halb so viele Stimmen wie Laschet. Was die neue Regierung betrifft, ist jetzt schon klar: Keine Partei wird in der Lage sein, alleine die Macht zu übernehmen. Koalitionen sind unvermeidbar. Welches Bündnis würden die Logistikdienstleister und Verlader bevorzugen? Nicht weiter verwunderlich, dass eine Zusammenarbeit der Parteien favorisiert wird, die auch bei der Sonntagsfrage vorne liegen: Eine Koalition aus CDU/CSU und der FDP erhält die größte Zustimmung (siehe Grafik hier). Keine Regierung ohne die CDU/CSU Vielleicht etwas überraschend, dass auf Platz zwei das Zweierbündnis aus Union und den Grünen folgt. Nahezu gleich viele Stimmen entfallen auf die bisherige Koalition aus CDU/CSU und SPD. Alle anderen Kombinationen - darunter auch die Jamaika-Koalition mit der Union, den Grünen und der FDP - finden bei den Logistikern kaum Zustimmung. Aus Sicht der Logistikbranche scheint eine Regierung ohne Beteiligung der CDU/CSU nahezu ausgeschlossen: Von den infrage kommenden Koalitionen erhalten diejenigen ohne die Union alle zusammen addiert weniger als sieben Prozent. Doch die VR hat in ihrer Umfrage nicht nur die Einschätzungen zu den parteipolitischen Vorlieben der Logistiker abgefragt. Gegenstand der Untersuchung waren auch verkehrspolitische Maßnahmen, die nach Ansicht der Befragten so bald wie möglich umzusetzen sind. Auf Platz eins eine Maßnahme, die nicht nur etwas mit dem Verkehr zu tun hat, aber gerade dort auch eine wichtige Rolle spielt: 58,9 Prozent fordern von der nächsten Bundesregierung, dass sie sich bei der EU-Kommission für einheitliche Regeln zur Überwachung des Mindestlohnes einsetzen soll, was vor allem die Lkw-Fahrer betreffen dürfte. Nicht weiter verwundern dürfte, dass diese Forderung vor allem von den Dienstleistern kommt. Welche weiteren Forderungen auf der Wunschliste ganz oben stehen, können Abonnenten mit einem Klick auf dem Profi-Portal VR-Plus nachlesen. Mehr zum Thema finden Sie unter #Verkehrspolitik www.verkehrsrundschau-plus.de/hashtag In Kürze Geht es nach den Unternehmern aus der Transport- und Logistikbranche, dann gewinnt die CDU/CSU die Bundestagswahl und wird Armin Laschet Kanzler. Das ist das Ergebnis einer Exklusiv-Umfrage der VerkehrsRundschau in der Branche. Die Frage des Quartals Jedes Quartal befragt die Verkehrs-Rundschau Unternehmen zu aktuellen Themen aus der Logistikbranche. Im zweiten Quartal 2021 haben 90 Fach- und Führungskräfte von Logistikdienstleistern und Verladern an der vom Marktforschungsinstitut Kynetec durchgeführten Untersuchung teilgenommen. Weitere Grafiken unter anderem mit den aus Sicht der Dienstleister und Verlader wichtigsten Maßnahmen, die die (Verkehrs-)Politik umsetzen sollte, finden Sie auf www.verkehrsrundschau-plus.de. Alle Kennzahlen im Überblick Für wen plädieren Sie als Bundeskanzler? Welche Partei würden Sie wählen, wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre? Welche Koalition wünschen Sie sich, um die verkehrspolitischen Aufgaben zu lösen? Welche der folgenden Maßnahmen sollte die Verkehrspolitik so bald wie möglich umsetzen? Wie bewerten Sie die verkehrspolitische Kompetenz der Parteien?

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