Kiel. Die Wirtschaft im Seehafen Kiel fordert von der Stadt, dass sie im Zuge der weiteren, geplanten Aufgabe von ehemaligen Bundeswehr-Liegenschaften vorrangig berücksichtigt wird. Im besonderen Fokus stehen dabei jene Anlagen und Grundstücke, die bislang noch von der Deutschen Marine genutzt werden und aufgrund ihrer Lage am Wasser in besonderer Weise für hafenbezogene Dienstleistungen, aber für Produktionszwecke genutzt werden können. „Vom schöner Wohnen am Wasser kann niemand leben“, brachte Jörn Biel, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Kiel (IHK Kiel), am Donnerstag die Position der Wirtschaft auf den Punkt.
Aktuell fällt der Blick der Wirtschaftsvertretung auf das voraussichtlich ab 2013 schrittweise frei werdende Gelände des Marinefliegergeschwader 5 (MFG 5)in Kiel-Holtenau. Hier sind die SAR-Hubschrauber der Marine stationiert, die künftig nach Nordhorn bei Cuxhaven verlegt werden sollen. In direkter Nachbarschaft zum eigentlichen Marine-Fliegerhorst grenzt der bereits zivil genutzt Flughafen Kiel-Holtenau. Biel zählte auf, dass das Marinegelände derzeit gut 75 Hektar umfasst, „von denen sich mindestens 25 Hektar ohne Einschränkungen für eine gewerbliche Nutzung eignen“.
Für das von der Marine genutzte Flughafen-Gelände direkt am Wasser hält die IHK beispielsweise eine Flächennutzung für die boomende Offshore-Branche für sinnvoll.
Der Seehafen Kiel hat vor geraumer Zeit sogar untersuchen lassen, ob sich das Areal für den Bau eines kleineren Containerterminals nutzen ließe. „Wir haben davon dann aber aus vielen Gründen wieder Abstand genommen“, erklärte Dirk Claus, Geschäftsführer der Seehafen Kiel GmbH, gegenüber der VerkehrsRundschau. (eha)