Kiel. Der Güterumschlag des Seehafens Kiel ist 2019 um 1,9 Prozent auf 7,0 Millionen Tonnen gesunken. Es sei deutlich weniger Kohle umgeschlagen worden, berichtete Geschäftsführer Dirk Claus. Grund: Das alte Kohlekraftwerk am Förde-Ufer wurde außer Betrieb genommen. Ein Passagierrekord im Kreuzfahrtgeschäft sorgte laut Claus letztlich dennoch für ein gutes Ergebnis.
Kerngeschäft des Hafens sind Stückgüter im Fährverkehr. Sie machen mit knapp sechs Millionen Tonnen 85 Prozent des Gesamtumschlags aus. Umschlagstärkste Linienverbindung war 2019 erneut die von der dänischen Reederei DFDS betriebene Linie Kiel-Klaipeda (Litauen), auf der bei einem Plus von 11 Prozent erstmals mehr als 2,5 Millionen Tonnen Ladung befördert wurden.
Mehr Kapazitäten im Jahr 2020
Hoffnung auf ein Wachstum beim Güterumschlag in 2020 machen Claus wichtige infrastrukturelle Voraussetzungen, die im vergangenen Jahr getroffen worden. So könnten am Rangierbahnhof Kiel-Meimersdorf ab sofort Züge mit einer Gesamtlänge von 750 Metern (bisher 550 Meter) einfahren und am Schwedenkai stehe ein drittes Rangier- und Aufstellgleis unmittelbar vor der Fertigstellung.
Am Schwedenkai werden bereits heute 25 Prozent der Hinterlandverkehre vom Hafen Kiel per Bahn abgewickelt. Nachdem im vergangenen Jahr knapp 24.000 Ladungseinheiten auf die Bahn verladen wurden, sollen es in diesem Jahr deutlich über 32.000 Einheiten werden.
Zum Jahresende 2019 wurde vom Norwegenkai eine zusätzliche Direktverbindung nach Verona in Italien eingerichtet und in der kommenden Woche wird eine neue Linie nach Bettembourg in Luxemburg eröffnet, die vom Schwedenkai verkehrt. Diese Direktverbindung soll zunächst dreimal wöchentlich in jede Richtung mit 740 Meter langen Zügen betrieben werden. Der Hafen Kiel rechnet allein auf dieser Relation mit einem Transportvolumen von 8000 Einheiten in diesem Jahr. (dpa/ag)