Bonn/Berlin. Die Deutsche Umwelthilfe gerät in der Debatte um die Zukunft von Diesel-Fahrzeugen zunehmend in die Kritik. Der Präsident des Zentralverbandes Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK), Jürgen Karpinski, bezeichnete die Umwelthilfe am Dienstag als „grün angestrichenen Abmahnverein“. Erst vor kurzem hatte Verkehrs-Staatssekretär Norbert Barthle der Deutschen Umwelthilfe (DUH) vorgeworfen, mitverantwortlich für eine „Diffamierungskampagne“ gegen den Dieselmotor zu sein.
Die Umwelthilfe ist bekannt für Klagen, damit Behörden Maßnahmen zur Einhaltung der vorgeschriebenen Grenzwerte beim Ausstoß des gesundheitsschädlichen Stickoxids umsetzen. In Stuttgart und München drohen Fahrverbote für ältere Dieselfahrzeuge.
ZDK-Präsident Karpinski kritisierte, die Umwelthilfe sei „von den Bedürfnissen arbeitender Menschen genauso weit weg wie von der Arbeit für den Umweltschutz“. Wer den Klimaschutz ernst nehme, dürfe den Diesel nicht verdammen.
Seit Monaten sinkt in Deutschland bei den Pkw-Neuzulassungen der Marktanteil von Diesel. Immer neue Berichte über mögliche Abgas-Manipulationen, Differenzen zwischen Abgaswerten auf dem Prüfstand und im realen Verkehr sowie eine breite Debatte um Fahrverbote für ältere Diesel-Modelle haben offensichtlich für Verunsicherung gesorgt. Viele Städte haben mit zu hohen Stickoxid-Werten durch Diesel-Abgase zu kämpfen. (dpa/ag)