Das unlängst von Deutsche Post DHL vorgeschlagene CO2-Label sorgt für Diskussionen – auch bei den Wettbewerbern des Bonner Logistik-Konzerns. So hat sich nun der Bundesverband Paket und Expresslogistik (BIEK) zu der Idee geäußert: „Den Vorschlag für ein Label, das den CO2-Fußabdruck von Paketen für Verbraucherinnen und Verbrauchern noch transparenter macht, unterstützt der BIEK“. Einen Durchschnittswert als Grundlage für ein CO2-Label festzulegen, wie ihn unlängst die Deutsche Post AG vorgeschlagen hatte, halte der Verband allerdings für ungeeignet und intransparent.
BIEK fordert branchenweit einheitliche Standards
„Der Gesetzgeber muss branchenweit einheitliche Standards schaffen, damit für alle Paketdienste gleiche Bedingungen gelten“, fordert der BIEK. Denn anders als die Wettbewerber sei die Deutsche Post sowohl im Brief- als auch im Paketmarkt tätig. Sprich: bei der CO2-Kennzeichung für Pakete dürften nicht Äpfel mit Birnen verglichen werden. Vielmehr müsse klar sein, was bewertet werde: das Paket und nur das Paket. Umso dringlicher braucht es dem Verband zufolge „echte Standards für die CO2-Kennzeichnung pro Paket und kein grünes Etikett für die Deutsche Post AG – zum Wohl der Verbraucherinnen und Verbraucher und des Klimaschutzes“.
Emissionsfreie Zustellung auf der Letzten Meile
Die Branche sei sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst und habe sich klar zu dem Ziel bekannt, wird seitens des Verbands ebenfalls betont, die Emissionen pro Paket bis 2030 um 40 Prozent zu senken. „Bis 2040 soll auf der letzten Meile emissionsfrei zugestellt werden.“ Zudem stünden die Unternehmen für Transparenz und Nachvollziehbarkeit gegenüber ihren Kunden und würden ihnen schon jetzt umfangreiche Informationen zu CO2-Emissionen zur Verfügung stellen.
Deutsche Post DHL will Umwelt-Label für Pakete
Hintergrund für den BIEK-Vorstoß ist: Ole Nordhoff, Chief Marketing Officer Post & Paket Deutschland·von Deutsche Post DHL, hatte dpa zufolge Anfang März ein Umwelt-Label für Pakete vorgeschlagen. Deutschlands Paketunternehmen sollten dazu verpflichtet werden, ihre Klimabilanz pro Paket verbrauchernah darzustellen. Eine solche Vorschrift sei sinnvoll, hatte Nordhoff argumentiert, um den Menschen den CO2-Ausstoß ihrer Pakete transparent zu machen.