Rom. Seit Dienstagabend sind in Italien die Tankstellen geschlossen. Die Tankstellenpächter führen einen 60-stündigen Streik durch. Es gibt nur eine Ausnahme: die Provinz L’Aquila nordöstlich von Rom, wo zur Zeit der G8-Gipfel stattfindet. Nach Angaben der drei Organisationen, die zum Streik aufgerufen haben, sind 86 Prozent der Pächter dem Aufruf gefolgt. Der Ausstand richtet sich gegen die Regierung und die Erdölkonzerne gleichermaßen. Die Streikenden werfen der Regierung vor, ein Abkommen, dass vor einem Jahr unterschrieben wurde, nicht eingehalten zu haben. Der Protest gegen die Erdölkonzerne betrifft Tarifverhandlungen, die sich seit zwei Jahren nicht vom Fleck bewegen. Es geht um eine Erhöhung der Gewinnmargen. Italiens Industrieminister Claudio Scajola versucht inzwischen den Streik durch neue Verhandlungsangebote vorzeitig zu Ende zu bringen. Er hat bereits aus dem Krisenintervention-Fond 23 Millionen Euro für Steuererleichterungen der Pächter bereitgestellt. (rp)
Italiens Tankstellen streiken
Ein Großteil der Tankstellenpächter wollen bis Freitag in den Streik treten