Rom. Der italienische Verband der Vertreter ausländischer Kfz-und Kfz-Teilefirmen UNRAE (Unione Nazionale Rappresentanti Autoveicoli Esteri) sieht in der Wirtschaftskrise die Ursache für den Verlust von 197.000 Arbeitsplätzen allein im Transportsektor. Bezogen auf den Zeitraum zwischen 2008 und 2013 soll Italien laut UNRAE durch die Abnahme des Bruttoinlandsproduktes und die damit verbundenen Schwierigkeiten im Transportsektor 12 Prozent der Transportfirmen mit mehr als sechs Fahrzeugen verloren haben. Rund 2000 größere Firmen des Bereichs sollen dazu gezwungen gewesen sein, Insolvenz anzumelden.
Weiter verkündete der Verband, dass die Fahrleistungen der italienischen Fuhrparks im gleichen Zeitraum um 25 Prozent zurückgegangen seien. Der Warentransport per Straße sei gar um 35 Prozent rückläufig gewesen und der Treibstoffkonsum somit um 37 Prozent gesunken. Auf der Autobahn sah es nicht viel besser aus: Hier gab es eine Reduzierung der geleisteten Fahrkilometer von Transportfahrzeugen um 14,5 Prozent. All das habe zum Verlust von rund 197.000 Arbeitsplätzen im Transportbereich geführt. Rund die Hälfte davon waren Kleinunternehmer, die nach Wegfall ihres Arbeitsplatzes keinen Anspruch auf Sozialmaßnahmen gehabt hätten.
Als Hauptprobleme der Transportunternehmen bezeichnet die UNRAE die Betriebsführungskosten, die steuerlichen Abgaben und bürokratische Schwierigkeiten. Doch auch der Staat muss durch die Krise im Transportbereich Einbußen hinnehmen: Es fehlen dadurch etwa 10 Milliarden Euro aus der Treibstoffakzise sowie 420 Millionen Euro durch ausbleibende Gewerbesteuereinnahmen. Hinzu kommen Ausgaben in einer Höhe von 1,3 Milliarden Euro für nötig gewordene Sozialleistungen.
Auch der Trend zur Fahrzeugregistrierung im Ausland nimmt zu. Die UNRAE geht für die Jahre 2008 bis 2013 von 5200 Registrierungen im Ausland aus, die für den italienischen Staat einen weiteren Verlust in Höhe von rund einer Milliarde Euro bedeuten. (nja)