Nach einer Analyse von des italienischen Verbands Confcommercio verzeichnet der Warentransport in Italien in allen Transportbereichen Zuwächse im ersten Halbjahr 2022 und liegt damit fast wieder auf Vor-Pandemie-Niveau. Im Vergleich zum gleichen Vorjahreszeitraum konnte insbesondere bei den Tonnenkilometern eine Steigerung erzielt werden.
Insgesamt legte der Gütertransport um 1,8 Prozent zu. Besonders deutlich zeigt sich der Aufschwung im Bereich der Luftfracht, in dem ein Plus von 11,5 Prozent verzeichnet wurde. Der Schienengüterverkehr hingegen legte um 6,2 Prozent zu, die Seefracht um 1,6 Prozent und der Transport per Straße um 1,5 Prozent.
Straßengüterverkehr mit einem Anteil von knapp 70 Prozent
Nach wie vor werden in Italien 68,1 Prozent der italienischen Waren per Straße transportiert. Das entspricht in den vergangenen vier Jahren einem nahezu konstanten Wert. 26,7 Prozent der Waren werden verschifft, 5,1 Prozent per Schiene transportiert. Die Luftfracht hat mit nur 0,1 Prozent einen sehr geringen Anteil am italienischen Transportvolumen.
Laut Confcommercio ändern sich die Anteile jedoch, wenn der Warenwert in den Fokus rückt. Dann werden 76,7 Prozent des gesamten Warenwertes per Straße, 4,6 Prozent per Schiene, 14,6 Prozent auf dem Seeweg und 4 Prozent als Luftfracht transportiert. Der durchschnittliche Warenwert pro Tonne liegt bei der Luftfracht bei 94.097 Euro. Vergleichsweise gering der Wert pro Tonne in den anderen Transportbereichen: 3239 Euro im Straßengütertransport, 2630 Euro im Schienengütertransport und 1579 Euro Warenwert pro Tonne auf dem Seeweg.
Tendenz zu Firmenschließungen setzt sich fort
Während insgesamt im Warentransport Zuwächse verzeichnet werden konnten, ergibt der Bericht von Confcommercio bei Betrachtung der Gesamtzahl der Transportunternehmen, die im Auftrag Dritter tätig sind, jedoch ein anderes Bild. Denn dort setzt sich die Tendenz zu Firmenschließungen fort. Während Ende des Jahres 2018 noch 80.981 Firmen im Transport- und Logistikbereich tätig waren, lag die Zahl der Güterverkehrsunternehmen im ersten Quartal 2022 nur noch bei 75.528. (nja)