Rom. Mit einer neuen Kampagne setzen der italienische Straßenverkehrsbetrieb ANAS und die Polizia Stradale derzeit alles daran, Autofahrer dafür zu sensibilisieren, die Hände bei der Fahrt vom Smartphone oder iPhone zu lassen. Denn in mindestens 48.524 Fällen lag die Ursache für einen Unfall oder einen Verkehrsverstoß im Jahr 2015 nach Angaben des Statistikinstituts Istat in der Verwendung von Telefonen am Steuer begründet – und das mit einer zusätzlichen, sehr hohen Dunkelziffer.
Damit seien die durch die Verwendung von iPhones oder Smartphones und bei Verzicht auf die Freisprecheinrichtung verursachten Verkehrsverstöße von 2014 auf 2015 um mindestens 20,9 Prozent angestiegen. Parallel dazu stieg im gleichen Zeitraum auch die Zahl der tödlichen Verkehrsunfälle in Italien. Es wurden bei der Polizei und den Carabinieri 2,5 Prozent mehr Unfälle mit Todesfolge (von 1587 auf 1627) sowie 1,3 Prozent mehr Verkehrstote (von 1730 auf 1752) registriert.
Die Kampagne „Wenn du nicht antwortest, stirbt niemand. Wenn du fährst, dann fahre und basta“ zielt darauf ab, Autofahrern mögliche Folgen eines Aufmerksamkeitsdefizits im Straßenverkehr vor Augen zu führen und sie eindringlich zu ermahnen, sich ganz auf die Fahrt zu konzentrieren und beide Hände am Steuer zu lassen. Die App „Guida e Basta“, die zeitgleich zur Kampagne lanciert wurde und sowohl für Ios als auch für Android verfügbar ist, bietet die Möglichkeit, das eigene Telefon so zu programmieren, dass bei ankommenden Anrufen während der Fahrt an eine zuvor festgelegte Gruppe von Kontakten eine Mitteilung ausgesendet wird. Diese Mitteilung unterrichtet über eine anstehende Fahrt und informiert gleichzeitig darüber, dass für die Dauer der Fahrt keine Anrufe entgegen genommen werden können. Bei Haltepausen kann über die App an die Kontaktgruppe zudem die genaue Position des Fahrzeugs gesendet werden, um so über die aktuelle Position und den Fortschritt der angetretenen Reise zu informieren. (nja)