Rom. Eine Cyberattacke gegen Trenitalia und den italienischen Schienengüterverkehr ist nun ein Fall für die Staatsanwaltschaft von Rom und die Agentur für nationale Cybersicherheit ACN. Ende März hatten Hacker mit Ransomware die Ticketsoftware von Trenitalia angegriffen. Mehrere Bahnhöfe im Land waren davon betroffen.
Auswirkungen hatte die weitgefächerte Cyberattacke auch auf den Schienengüterverkehr. Mehrere Güterzüge standen über Stunden still. Wie italienische Medien berichten, habe der Bahninfrastrukturbetreiber Rfi keine konkreten Informationen zu der Cyberattacke herausgegeben. Der Schienengüterverkehr sei aus Sicherheitsgründen blockiert worden. Folge seien teils Verspätungen von teils mehreren Tagen bei der Auslieferung von Waren.
Alle ausgehenden Züge im Hafen Triest waren für eine Nacht blockiert
In der Nacht zwischen dem 23. und 24. März 2022 seien etwa alle ausgehenden Züge im Hafen von Triest blockiert worden, ankommende Züge mussten in Villach auf die Wiederaufnahme des Schienengüterverkehrs warten.
Nach aktuellen Informationen soll die Cyberattacke von der Hackergruppe „Hive“ ausgegangen sein, zu der bulgarische und russische Hacker zählten. Unklar bleibt hingegen, ob die Cyberattacke in Verbindung mit dem Krieg in der Ukraine steht. Wie das Fachmagazin „Trasporto Europa“ berichtet, seien zehn Millionen Euro in Bitcoins gefordert worden, um die gehackten Daten wieder zu entschlüsseln.
Die Staatsanwaltschaft von Rom ermittelt wegen des widerrechtlichen Zugriffs auf EDV-Systeme und versuchter Erpressung. (nja)