Genf. Die International Road Transport Union (IRU) will weltweit das Mindestalter für Berufskraftfahrer auf 18 Jahre senken. Das teilte sie am Freitag in einer Presseinformation mit.
Dadurch könne sowohl der herrschende Fahrermangel als auch das Problem Jugendarbeitslosigkeit behoben werden, meint die Vereinigung. Laut IRU haben 20 Prozent der jungen Menschen im Alter von 15 bis 24 Jahren weltweit (267 Millionen) weder eine Beschäftigung noch sind sie in einer Ausbildung. 21 Prozent der Lkw-Fahrerpositionen seien nicht besetzt.
Flickenteppich bei Altersvorgabe in der EU
Die Mindestalter-Bestimmungen für Berufskraftfahrer variieren derzeit weltweit erheblich. Während das Mindestalter im Nahen Osten und in einigen europäischen Ländern bereits 18 Jahre beträgt, liegt es laut IRU in vielen anderen Teilen der Welt bei 21 Jahren. Allein in der EU gebe es einen komplizierten Flickenteppich unterschiedlicher Altersgruppen und Regeln für Lkw- und Busfahrer. Die Vorschriften variieren auch innerhalb eines Landes, je nachdem, ob der Transport national oder international ist. In Deutschland schwankt das Mindestalter für einen Lkw-Führerschein je nach Ausbildungsstand zwischen 18 und 21 Jahren.
„Die Straßenverkehrsbranche braucht junge Menschen, um die wachsende Nachfrage nach Fahrern zu befriedigen und die Kontinuität unserer Dienstleistungen zu gewährleisten“, sagte Umberto de Pretto, Generalsekretär der IRU. Das Durchschnittsalter der Lkw-Fahrer betrage an einigen Stellen 55 Jahre. Dies müsse sich ändern. (sn)
Klaus Vögele