Geneva. Die Nachfrage im globalen Luftfrachtmarkt ist im April im Vergleich zum Vorjahresmonat um 27,7 Prozent gesunken. Das teilt der internationale Airline-Dachverband IATA mit Sitz in Kanada mit. Dabei handelt es sich dem Verband zufolge um den stärksten jemals verzeichneten Rückgang. Allerdings führte dies nicht zu freien Kapazitäten, so IATA. Im gleichen Zeitraum seien die Kapazitäten um 42 Prozent gesunken, da der Passagierbetrieb, der auch Fracht befördere, stark eingeschränkt sei.
Das Ergebnis ist laut Alexandre de Juniac, Generaldirektor und CEO der IATA, eine Schädigung der globalen Lieferketten mit längeren Transportzeiten und höheren Kosten. Die Fluggesellschaften würden so viel Kapazität wie möglich einsetzen, einschließlich spezieller Charteroperationen und der vorübergehenden Nutzung von Passagierkabinen für die Fracht. Die Regierungen müssten weiterhin sicherstellen, dass lebenswichtige Versorgungslinien offen und effizient blieben. Während viele schnell und klar reagiert hätten, um die Beförderung von Fracht zu erleichtern, hindere der staatliche Bürokratieaufwand – insbesondere in Afrika und Lateinamerika – die Industrie daran, Flugzeuge flexibel einzusetzen, um den Anforderungen der Pandemie und der Weltwirtschaft gerecht zu werden. (ja)