Hahn. Im stark von der Corona-Pandemie geprägten April hat der Hunsrück-Flughafen Hahn mehr Fracht verbucht als im Vorjahresmonat. Das Frachtgeschäft steigerte sich um 47,3 Prozent auf 20.281 Tonnen, wie aus der jüngsten Statistik der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV) hervorgeht. Bei vielen anderen größeren deutschen Airports gab es dagegen eine rückläufige Entwicklung. Von Januar bis April 2020 legte das Hahn-Frachtgeschäft im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 8,1 Prozent auf 62.710 Tonnen zu.
In der Corona-Krise sei beispielsweise viel Schutzkleidung über den Hunsrück-Flughafen transportiert worden, sagte Christoph Goetzmann, Mitglied der Airport-Geschäftsführung, der Deutschen Presse-Agentur. Der defizitäre Flughafen gehört zu 82,5 Prozent dem chinesischen Großkonzern HNA und zu 17,5 Prozent dem Land Hessen.
Ganz anders sah es wegen der strikten Corona-Reisebeschränkungen im Passagiergeschäft aus: Dieses stürzte im April am Hahn im Vergleich zum Vorjahresmonat um 96,9 Prozent auf nur noch 4031 Fluggäste ab. Zu ihnen gehörten laut Goetzmann unter anderem einreisende osteuropäische Erntehelfer. Von Januar bis April 2020 verringerte sich das Passagiergeschäft am Flughafen Hahn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 60,4 Prozent auf 202.464 Fluggäste.
Nach früheren Angaben Goetzmanns rechnet der Hunsrück-Airport nach dem erwarteten Ende der weltweiten Reisewarnung für deutsche Touristen in der EU Mitte Juni mit einem Neustart seines Passagierverkehrs. Der Europa-Tourismus werde allerdings vorerst deutlich unter Vor-Corona-Niveau anlaufen. Gewöhnlich fliegen die Passagier-Airlines Ryanair, Wizz Air und Air Serbia den Flughafen an. (dpa/ja)