Rangier- und Güterzugloks der Deutschen Bahn (DB) tanken in München ab sofort gebrauchtes Pflanzenöl anstelle von Diesel. Das soll die CO2-Bilanz des Güterzugverkehrs verbessern, wie die DB am Mittwoch, 5. April, mitteilte. Güterverkehrs-Vorständin Sigrid Nikutta kündigte an, dass die Lokomotiven der DB Cargo in diesem Jahr bundesweit zehn Millionen Liter des HVO (Hydrotreated Vegetable Oil) genannten Kraftstoffs tanken sollen, der aus Pflanzenöl-Resten hergestellt wird.
Die vollständig auf HVO umgestellte DB-Tankstelle am Rangierbahnhof München Nord gibt laut Unternehmen pro Jahr rund drei Millionen Liter ab. Die zehn Millionen Liter Pflanzenöl-Treibstoff sparen laut DB rund 30.000 Tonnen CO2, die ansonsten bei Fahrten mit Diesel entstehen würden. Die DB Cargo hat demnach den neuen Treibstoff für sämtliche ihrer 800 Lokomotiven freigegeben.
Diesellokflotte nutzt nachhaltigen Kraftstoff
„Vor rund einem Jahr haben wir hier am Münchner Rangierbahnhof die erste Lok betankt – mittlerweile kann unsere gesamte Dieselflotte nachhaltigen Kraftstoff nutzen. Eine halbe Million Liter haben wir allein vergangenes Jahr getankt – in diesem Jahr werden es zehn Millionen Liter werden“, sagte Sigrid Nikutta, DB-Vorstand für Güterverkehr.
„Die aktuellen Zahlen zu den CO2-Emissionen im Verkehr zeigen, dass wir jede verfügbare Alternative zu fossilen Kraftstoffen brauchen, um die Verkehre klimaneutral zu bekommen. Der HVO-Einsatz bei der DB ist ein tolles Beispiel dafür, wie wir mit Innovation den vorhandenen Fuhrpark weiter einsetzen können“, fügte Michael Theurer (FDP), Beauftragter der Bundesregierung für den Schienenverkehr, hinzu.
Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) betonte, dass die Staatsregierung zugleich den Ausbau der Oberleitungen sowie den Einsatz von Zügen mit Wasserstoff- oder Akku-Hybrid-Zügen vorantreiben will. (tb/dpa)