Der Umsatz der Hupac Gruppe sank 2022 um 2,1 Prozent auf 668,5 Millionen Schweizer Franken (CHF), wie der KV-Operateur am Donnerstag in Zürich mitteilte. Den erzielten Jahresgewinn von 7,6 Millionen CHF bezeichnete Hupac dennoch als zufriedenstellend. 2021 stand noch ein Gewinn von 12,4 Millionen CHF in den Büchern.
Kapazitätsengpässe in Deutschland bremsen KV aus
Im vergangenen Jahr beförderte das Unternehmen nach eigenen Angaben 1.104.000 Straßensendungen im Kombinierten Verkehr Straße/Schiene und im Seehafenhinterlandverkehr, was einem Rückgang von 1,8 Prozent entspricht. Insbesondere die Kapazitätsengpässe in Deutschland hätten sich negativ ausgewirkt, betont der Operateur. So sei der Verkehr in den Monaten April und Juni und nochmals im Herbst aufgrund der intensiven Bautätigkeit auf dem Rhein-Alpen-Korridor eingebrochen. In Spitzenzeiten hätten bis zu 20 Prozent der bestellten Züge aus betrieblichen Gründen nicht fahren können.
Forderung nach besseren verkehrspolitischen Rahmenbedingungen
„Die Summe der negativen Faktoren wie konjunkturbedingter Verkehrsrückgang, hohe Bahnkosten, sinkende Frachtraten im Straßentransport und die chronische Instabilität des Schienennetzes stellen ein reales Verlagerungsrisiko dar“, sagte Hans-Jörg Bertschi, Verwaltungsratspräsident der Hupac AG, anlässlich der Bilanzmedienkonferenz. Wenn sich die Planbarkeit der Schieneninfrastruktur und die Qualität des Kombinierten Verkehrs nicht verbesserten, sei in den kommenden Monaten mit weiteren Rückverlagerungen auf die Straße zu rechnen, so Bertschi und mahnte zugleich eine Verbesserung der verkehrspolitischen Rahmenbedingungen an.
Die Marktfähigkeit des Kombinierten Verkehrs stärken und die bisherigen Verlagerungserfolge sichern würden demnach: Ein durchgängig wirksames Betriebsmanagement für internationale Alptransit-Züge des Kombinierten Verkehrs auf dem Rhein-Alpen-Korridor unter Führung der Bahninfrastrukturen des Korridors, eine temporäre Aussetzung der jährlichen Kürzung der UKV-Fördermittel, die Weiterführung der Rollenden Autobahn bis 2028 sowie die digitale Transformation durch transparenten Datenfluss über standardisierte, offene Systeme.