Beckum. Holcim Deutschland reduziert seinen Transport- und Logistikdienstleistern die Frachten. Wie der Baustoffhersteller per E-Mail bereits am 15.4. seinen Partnern mitteilte, kürzt er die Zementfrachten im Zeitraum vom 15. April bis 30. Juni dieses Jahres um 10 Prozent. Laut einem Schreiben des Unternehmens, aus dem „Transaktuell“ zitiert, liegt die Abschlagsforderung von Holcim gegenüber anderen seiner Transport- und Logistikdienstleistern sogar bei 13,7 Prozent.
In einer Mitteilung, die der VerkehrsRundschau vorliegt, argumentiert Marco Reemer, Geschäftsführer der Holcim-Tochter Silonet, dass sich im Logistiksektor eine sinkende Auslastung im zweiten Quartal abzeichne und fallende Dieselpreise zu einer stark veränderten Kostensituation am Frachtenmarkt führten.
Niedrigere Transportpreise seien „angemessen“
„Die Holcim hält diese Reduzierung für angemessen, um in dieser außergewöhnlichen Situation die weitere Zusammenarbeit aufrecht zu erhalten“, heißt es weiter. Sollte es dem Partnerunternehmen nicht möglich sein, dieser Reduzierung zu entsprechen, sieht sich Holcim aufgefordert, dessen Relationen zu übernehmen und anderweitig zu organisieren.
Wie „Transaktuell“ außerdem berichtet, wiesen der Einkaufs- und der Logistikleiter des Unternehmens darauf hin, dass sie „aufgrund der aktuellen Umstände“ derzeit nicht in der Lage seien, sich in einem persönlichen Gespräch mit ihren Logistikdienstleistern zu diesem Thema auszutauschen. Sie sehen in der Frachtenanpassung „eine gemeinsame Anstrengung, um diese schwierigen Zeiten durchzustehen“.
Auf eine Anfrage der VerkehrsRundschau an Holcim-Tochter Silonet von Montagmittag, ob dieses Schreiben an alle Dienstleister ging, wie die Rückmeldungen dazu waren und ob das Unternehmen dieses Vorgehen auf Dauer für eine kluge Strategie hält, kam nach aktuellem Stand noch keine Reaktion. (sn)
Bruno