„Für Arbeit unter freiem Himmel gibt es aber wenig gesetzliche Regelungen“, teilte NGG-Sprecherin Karin Vladimirov auf Anfrage mit. Einen Rechtsanspruch auf Extrapausen etwa gebe es nicht, „aber das wäre das Mindeste“. Arbeitgeber sollten deshalb von sich aus zusätzliche Pausen möglich machen und sich darum kümmern, dass die sogenannten Rider ausreichend Getränke angeboten bekämen.
Fahrerinnen und Fahrern empfiehlt die Gewerkschaft, sich beim Arbeitgeber zu melden und die Situation zu schildern, wenn sie am Ende ihrer Kräfte seien. „Wir erwarten, dass bei zu hohen Temperaturen dann keine Lieferdienste mehr angeboten werden.“
Verhaltensempfehlungen gegeben
Lieferando, Marktführer bei den Restaurant-Lieferdiensten, teilte auf Anfrage mit, die Fahrer seien bereits vor mehreren Tagen auf die Prognosen des Deutschen Wetterdienstes zur Sommerhitze hingewiesen worden.
Sie hätten auch entsprechende Verhaltensempfehlungen bekommen, sagte ein Sprecher in Berlin. Dazu gehöre, mehr zu trinken, Sonnencreme zu nutzen, die von dem Unternehmen zur Verfügung gestellt werde und vor allem mehr Pausen zu machen.
Vor allem abends im Einsatz
Generell verteile der Lieferdienst die Aufträge an heißen Sommertagen breiter auf die Fahrer. Die meisten von ihnen seien ohnehin vor allem abends im Einsatz, weil die Nachfrage dann größer sei.
Aber es gebe natürlich auch solche, die tagsüber unterwegs seien. Wer Bedenken wegen seiner Gesundheit habe, könne sich an die Fahrerkoordinatoren wenden.
Auch Paketzusteller betroffen
Die Hitze betrifft auch Paketzusteller der Deutschen Post. Das Unternehmen hatte am 21. Juli angekündigt, für die ausliefernden Mitarbeiter in Berlin an den besonders heißen Tagen einen Eiswagen zu bestellen. Zudem sollen die Zusteller regelmäßige kleinere Trinkpausen im Schatten machen. (mwi/dpa)