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Hinz fordert EU-weites Verbot unnötig langer Tiertransporte

12.04.2021 13:33 Uhr
Tiertransport, Schweine
Der Transport über lange Strecken bedeutet für Tiere viel Stress (Symbolbild)
© Foto: Sebastian Gollnow/dpa/picture-alliance

Nicht ausreichend Wasser, Futter oder Platz zum Liegen: Besonders bei langen Transporten leiden Tiere oft unnötige Qualen. Hessen will das ändern.

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Wiesbaden. Hessens Landwirtschaftsministerin Priska Hinz (Grüne) fordert ein EU-weites Verbot unnötig langer Tiertransporte. Dies müsse vor allem für solche Länder gelten, in denen Pausen und eine artgerechte Versorgung auf der Strecke nicht sichergestellt sind, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur in Wiesbaden. „Für die Zucht kann Samen verschickt werden und für Fleisch ist kein Transport lebender Tiere nötig“, betonte sie.

Die Grünen-Politikerin sieht die Bundesregierung in der Pflicht. Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) habe einen entsprechenden Beschluss des Bundesrates bislang nicht umgesetzt, kritisierte Hinz. Dieser sei zwar kein Gesetz, dass die Bundesregierung dann umsetzen muss, aber eine nachdrückliche Aufforderung.

Das Landwirtschaftsministerium sei auch im Gespräch mit dem EU-Parlament, wo sich ein Untersuchungsausschuss mit der Frage von Tierschutz bei Tiertransporten befasse, erläuterte Hinz. Hessen hat vor drei Jahren den Transport lebender Tiere in 17 Nicht-EU-Staaten verboten. Auch andere Bundesländer hätten dies verfügt, darunter Bayern, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz.

Hinz findet Welthandel mit lebenden Tiere „absurd“

Nach den Worten von Hinz habe ein Schiff voller Schafe wegen der Blockade des Suez-Kanals festgesteckt, in einem anderen Fall seien spanische Rinder zweieinhalb Monate auf See unterwegs gewesen, weil die Türkei die Tiere nicht angenommen habe. Die Rinder seien zum Teil verendet oder hätten notgeschlachtet werden müssen. Welthandel mit lebenden Tiere nannte die Ministerin „absurd“.

Ein Hauptproblem langer Transporte liege darin, dass die Amtstierärztinnen und Amtstierärzte vor Ort nach der Genehmigung dafür verantwortlich seien, dass den Tieren kein Leid geschieht, sagte Hinz. „Aber wie sollen sie in der Wetterau oder im Schwalm-Eder-Kreis überprüfen, ob die Route nach Kasachstan so gestaltet ist, dass es überall gute Rastplätze gibt?“ Eine entsprechende Datenbank biete nur lückenhafte Informationen.

Transporte innerhalb der EU liefen zwar oft tiergerechter – „aber auch hier gibt es noch was zu tun“, sagte Hinz. Es sei formal zwar vorgesehen, Tiertransporte zeitlich zu begrenzen, aber dies müsse auch kontrolliert werden, forderte Hinz und plädierte dafür, Tiere möglichst nicht über längere Strecken zu transportieren und regional zu schlachten. (dpa/ja)

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