Hamburg. Die Hermes Logistik Gruppe Deutschland (HLGD) hat sich zum 1. Juli 2015 mit 28,5 Prozent an der Frankfurter LieferFactory GmbH eingekauft. Das teilte die Otto-Tochter der VerkehrsRundschau mit. LieferFactory ist mit dem Service „Liefery“ auf taggleiche beziehungsweise zeitlich definierte Zustellung spezialisiert und kooperiert laut Hermes mit 2500 Kurieren in rund 50 deutschen Städten. Nach Informationen der Wirtschaftszeitung „Handelsblatt“ ließ sich Logistiker Hermes den Deal knapp unter 10 Millionen Euro kosten.
Hermes will mit dem Zukauf sein Angebot für geschäftliche Versender verbessern und im Same-Day-Delivery-Geschäft wachsen. „Immer mehr Kunden erwarten eine exakt planbare Zustellung ihrer im Distanzhandel bestellten Waren“, erklärt Frank Rausch, CEO der HLGD. Es gebe eine steigende Nachfrage für taggleiche Lieferung, insbesondere aus den Bereichen Technik, Sport oder Frischeartikel, die der Logistiker bedienen will.
Die LieferFactory wurde 2014 als eigenständige Gesellschaft aus der Timematters Unternehmensgruppe ausgegründet und ist laut Hermes bereits für Handelsunternehmen wie SportScheck, Mymuesli oder Mövenpick Wein Deutschland tätig. Das Unternehmen will mit dem Zusammenschluss Kapital sammeln, um das eigene Geschäft schnell auszubauen, erklärt Franz-Joseph Miller, Mitgründer von Liefery. „Aber auch operativ ist Hermes ein sehr interessanter Partner, zum Beispiel bei Kundenkontakten, beim Vertrieb und im Tagesgeschäft“, sagt Miller.
Hermes will seinen Kunden jetzt den „Same Day Service powered by Liefery“ anbieten. Die Auftraggeber können dann die Lieferung sowohl online als auch offline beauftragen. Wird Liefery beispielsweise als Versandoption im Online-Shop angezeigt, erfolgt der Versand aus der nächstgelegenen Filiale des Händlers. Beim Einkauf im Stationärhandel wird die Auslieferung per Liefery an der Kasse beauftragt, erklärt Hermes das Prinzip. Per Sendungsverfolgung könne der Kunde danach jederzeit den Lieferstatus seines Einkaufs nachverfolgen. (ks)