Schönefeld. Der neue Hauptstadtflughafen wird erst im kommenden Jahr seinen Betrieb aufnehmen. Als neuer Eröffnungstermin wurde der 17. März 2013 festgelegt. Das habe der Aufsichtsrat der Betreibergesellschaft beschlossen, sagte der Vorsitzende des Kontrollgremiums, Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD), am Donnerstag in Schönefeld.
Als Konsequenz aus der kurzfristigen Absage der für Anfang Juni geplanten Eröffnung muss der Flughafen-Chefplaner Manfred Körtgen zum 1. Juni seinen Hut nehmen. Außerdem werde die Generalplanung für den Willy-Brandt-Flughafen dem Konsortium PGBBI entzogen, sagte Wowereit. Diese Aufgabe soll die Flughafengesellschaft selbst übernehmen. Zu PGBBI gehört auch das Büro des Flughafen-Architekten Meinhard von Gerkan.
Die Terminentscheidung für den nächsten März sei einvernehmlich getroffen worden, sagte Verkehrsstaatssekretär Rainer Bomba für die Bundesregierung. Der Bund trägt die Flughafengesellschaft zusammen mit den Ländern Berlin und Brandenburg.
Air Berlin-Chef Hartmut Mehdorn ist sauer
Der größter Kunde des Flughafens, die Fluggesellschaft Air Berlin, kritisierte die Entscheidung scharf. Air-Berlin-Chef Hartmut Mehdorn reagierte zornig auf das Eröffnungsdatum 17. März. «Dies ist völlig unakzeptabel und fügt Berlin als Flughafen-Drehkreuz einen kaum mehr reparablen und deshalb unerträglichen Image-Schaden zu», stellte er fest. Air Berlin befördert in der Hauptstadt ein Drittel der Passagiere, mehr als die Konkurrenten Lufthansa und Easyjet.
Grund für die Verschiebung war das Brandschutzsystem, das nicht rechtzeitig fertig wurde. Ursprünglich sollte der Flughafen Ende Oktober 2011 öffnen, dieses erste Datum wurde bereits 2010 um sieben Monate verschoben.
Schwarz räumte ein, er mache sich „Sorgen um Tegel“. Über den schon jetzt überlasteten alte Flughafen sollen schon im Sommer mehr Flüge vor allem der Lufthansa und von Air Berlin abgewickelt werden.
Für das Gepäck der Umsteiger von Air Berlin müssten mehr Dienstleister eingesetzt werden. Schwierigkeiten sehe er auch für den kommenden Winter, wenn in Tegel mehr Maschinen enteist werden müssten. (dpa)