Hamburg. Hamburgs rot-grüner Senat will eine weitere Verschlechterung des Zustands der Straßen in der Hansestadt bis 2018 endgültig gestoppt haben. Mit Einführung des Erhaltungsmanagements für Hamburgs Straßen sei ein großer Schritt getan worden, „um die langjährige Verschlechterung der Infrastruktur zeitnah zu stoppen, mittelfristig einen guten Erhaltungszustand zu gewährleisten und die Verminderung des Anlagevermögens zu verhindern“, erklärte Verkehrssenator Frank Horch (parteilos) am Mittwoch. Die CDU-Opposition kritisierte dagegen, dem SPD-geführten Senat sei es seit der Regierungsübernahme 2011 nie gelungen, so viele Straßen zu sanieren wie vorgesehen.
In diesem Jahr würden insgesamt 140 Kilometer Fahrbahn saniert, teilte die Wirtschaftsbehörde am Mittwoch mit. Dem vom Senat beschlossenen ersten Straßenzustandsbericht zufolge sind das 13 Kilometer mehr als im Vorjahr, aber 35 Kilometer weniger als 2014. Grund für den Rückgang im Vergleich zu 2014 sei, dass bei jeder Maßnahme nun nicht nur die Straßen selbst repariert würden, sondern Verbesserungen für Fußgänger und Radfahrer gleich miterledigt würden. Die Ausgaben stiegen den Angaben zufolge von 33,6 Millionen Euro 2014 auf rund 41 Millionen Euro 2015 und knapp 41,8 Millionen Euro 2016.
Der Straßenzustandsbericht, der künftig alle zwei Jahre vorgelegt werden soll, sieht einen teils erheblichen Sanierungsbedarf. 2014 wurden Hamburgs Hauptverkehrsstraßen, Bezirksstraßen von gesamtstädtischer Bedeutung und Straßen in Eimsbüttel untersucht und mit Noten von 1 („sehr gut“) bis 5 („abbruchreif“) versehen. Von den begutachteten Straßen mit einer Gesamtlänge von 1170 Kilometern erhielt demnach ein Viertel die verheerende Note 4,5 bis 5. Besser als 3,5 lagen nur gut 40 Prozent der Straßen. (dpa/ag)
Wolfgang Trantow