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Hafenstandort Bremen: Nullrunden und steigender Containerumschlag

07.12.2009 13:43 Uhr
Hafenstandort Bremen: Nullrunden und steigender Containerumschlag
Hinter den Bremischen Häfen liegt ein hartes Jahr. Nullrunden bei den Entgelten sollen den Reedereikunden entgegenkommen
© Foto: Arndt

„Nullrunden“ für 2010 bei Hafengebühren, Flächenentgelten und Hafenlotsenabgaben / Fast 17 Prozent Mengenverlust für 2009 / Anzeichen für eine Erholung 2010

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Bremen. Auch die Bremischen Häfen werden ihren Reeder-Kunden 2010 bei der Gestaltung der hafenbezogenen Abgaben entgegen kommen. Das kündigte Bremens Senator für Häfen und Wirtschaft, Ralf Nagel (SPD), am Montag in den Weser-Stadt anlässlich der Präsentation der vorläufigen Umschlagzahlen für 2009 an. Nagel sprach von einem „Krisenreaktionsprogramm“, dass der Bremer Senat abgefasst habe. Zu den Kernbestandteilen gehört unter anderem eine „Nullrunde“ bei den Hafengebühren, das Einfrieren der Flächenentgelte sowie der Verzicht auf höhere Hafenlotsengebühren. Nagel hofft, dass es auch bei den Seelotsen zu einer „Nullrunde“ kommt. Hier befinde man sich gemeinsam mit dem Bund in „intensiven Verhandlungen“. Unterm Strich hält Nagel aufkeimende Hoffnung auf bessere Umschlagergebnisse im Jahr 2010 für berechtigt: „Wir können davon ausgehen, dass der Tiefpunkt erreicht ist und es langsam wieder aufwärts geht.“ Hinter den Bremischen Häfen liegt ebenfalls ein hartes Jahr. Nagel prognostiziert für das laufende Jahr einen Gesamtumschlag von rund 62 Millionen Tonnen (minus 16,8 Prozent gegenüber 2008). Am Standort Bremerhaven erwarte er insgesamt 51,0 Millionen Tonnen, etwa 15 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Für Bremen-Stadt sagt die Prognose rund 11,0 Millionen Tonnen voraus. Dies wären etwa 25 Prozent weniger als 2008. Langsamer Anstieg im Containersegment Hinsichtlich des Containerumschlags werden insgesamt 4,5 Millionen TEU bis Jahresende über die Kaikante gehen – gut 17 Prozent weniger als vor einem Jahr. Immerhin: Seit dem 3.Quartal zögen die Umschlagergebnisse, auch im Containersegment, wieder langsam an. Mit knapp 420.293 TEU konnte der Zwei-Häfen-Stadtstaat im Oktober das bislang beste Einzelmonatsergebnis erzielen. Detthold Aden, Vorstandsvorsitzender der Bremer Logistik AG (BLG) und Präsident des Zentralverbands der Deutschen Seehafenbetriebe (ZDS), ging auf der Pressekonferenz davon aus, dass die deutschen Häfen in ihrer Gesamtheit „vier bis fünf Jahre“ benötigen dürften, um das historische Umschlaghoch von 2008 wieder zu erreichen. Besonders stark Federn lassen mussten die Bremischen Häfen im aktuellen Berichtsjahr beim Fahrzeugumschlag. Hier machten sich die „erheblichen Absatzrückgänge“ (Nagel) der deutschen Autohersteller in Übersee besonders schmerzhaft bemerkbar. Bis Jahresende dürften gut 1,2 Millionen Autos in Bremerhaven umgeschlagen werden, was einem Rückgang von 40 Prozent gegenüber 2008 entspräche. Massengut mit Umschlagtonnen-Erosion Auch im Massengut sowie beim konventionellen Stückgut vollzog sich im Gefolge der Weltwirtschaftskrise eine Umschlagtonnen-Erosion. Mit 7,8 Millionen Tonnen wird der Bulk-Umschlag um knapp 18 Prozent unter dem Vorjahresniveau liegen. „Belastend“ für den Hafen- und Industriestandort Bremen wirkte sich auch aus, dass der Hochofen in Bremen nach längerer Pause erst wieder im Sommer hochgefahren wurde. Beim konventionellen Umschlag schrumpfte die Umschlagleistung um etwa ein Drittel auf gut 6,6 Millionen Tonnen in den zurückliegenden elf Monaten. Für die von der BLG im Hafenteil Neustädter Hafen (Bremen Stadt. d. Red.) betriebenen Anlagen wird sich der Umschlagrückgang 2009 sogar auf gut 40 Prozent belaufen. 1,6 Millionen Tonnen statt 2,2 Millionen Tonnen werden dann auf diesen Anlagen bewegt. Ende 2010 wird der Hafenstandort Bremen um Deutschlands größte Seeschleuse ergänzt. Die veranschlagten Baukosten von rund 230 Millionen Euro werden gehalten, betonte Stefan Woltering, Geschäftsführer der Hafengesellschaft Bremenports. Mit ihren Abmessungen von 305 Metern Kammerlänge und 55 Metern Breite werde die neue Schleuse „die Anforderungen der Schifffahrt für viele Jahrzehnte erfüllen“. Woltering kündigte für die Bremischen Häfen ein ganzes Maßnahmenbündel an, mit dem man den steigenden Anforderungen an den Klimaschutz Rechnung tragen werde. „Verbraucher, Prodizenten und Verlader legen immer mehr Wert darauf, dass die Beteiligten in der Transportkette weniger Emissionen erzeugen und umweltbewusst handeln.“ Derzeit arbeite Bremenports an einem neuen „Umweltindex für Seeschiffe“. Woltering: „Wir verfolgen damit das Ziel, die Reedereien, die umweltfreundlichere Schiffe einsetzen, bei den Anlaufkosten über eine Reduzierung bei den Hafengebühren zu belohnen.“ Er geht davon aus, dass ab 2011 „der Einstieg“ in diese neue Gebührenstruktur erfolgen wird. (eha)

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