Antwerpen. Mit dem Projekt könnte eine der ersten und weltweit größten multimodalen CO2-Exportanlagen mit öffentlichem Zugang entstehen, wie der Hafen von Antwerpen weiter mitteilt. Dieses würde zum Beispiel ermöglichen, bei der Energieerzeugung entstehendes Kohlendioxid an Standorte der chemischen Industrie zu transportieren, welche das Gas als Rohstoff für die Produktion unterschiedlicher chemischer Verbindungen nutzen können.
Der grenzüberschreitende Transport soll dabei via Pipeline und per Schiff stattfinden. Die endgültige Investitionsentscheidung für die erste Phase des Projekts in Belgien solle Ende 2022 fallen, so die beteiligten Unternehmen.
Infrastruktur-Bau unter der Lupe
Über die technischen Studien untersucht die Initiative den Bau eines zentralen „Backbone“ im Hafen von Antwerpen entlang der Industriegebiete am rechten und linken Scheldeufer weiter. Teil dieser Studien ist auch eine gemeinsame CO2-Verflüssigungsanlage mit Zwischenlagerung und Schiffsladeeinrichtungen für den grenzüberschreitenden Transport.
Diese Untersuchungen werden teilweise durch Zuschüsse der Connecting Europe Facility (CEF) und der flämischen Regierung zur Machbarkeitsstudie und durch Beiträge aller Teilnehmenden des Konsortiums finanziert. Dieses besteht aus den Chemie- und Energieunternehmen Air Liquide, BASF, Borealis, ExxonMobil, Ineos7, TotalEnergies, Fluxys sowie dem Hafen von Antwerpen.
Marktinteresse soll bei Investitionsentscheidung berücksichtigt werden
Um die anfängliche Nachfrage nach der geplanten CO2-Infrastruktur zu ermitteln, haben Fluxys, Air Liquide und Pipelink eine „Open Season“ organisiert. Dabei waren alle Unternehmen im weiteren Umkreis des Hafens von Antwerpen eingeladen, ihr Interesse an einer Transport- und/oder Terminierungsinfrastruktur von Kohlendioxid zu bekunden. Die vom Markt gesammelte Reaktion wollen die Partner berücksichtigen, um eine endgültige Investitionsentscheidung zu treffen.
Start des CCUS-Projekts war 2019
Der Hafen von Antwerpen beherbergt eigenen Angaben zufolge den größten integrierten Energie- und Chemiecluster Europas. Für das grenzüberschreitende Kooperationsprojekt zur CO2-Reduzierung haben sich die Partner Ende 2019 unter dem Namen Antwerp@C zusammengeschlossen. Ziel ist laut den Unternehmen, die technische und wirtschaftliche Machbarkeit des Aufbaus einer CO2-Infrastruktur zu untersuchen. Diese solle künftige Anwendungen zum Abscheiden, Speichern und Wiederverwenden von Kohlendioxid (Carbon Capture Utilization & Storage, CCUS) unterstützen. (mwi)