Im ersten Halbjahr 2022 hat der Überseehafen in Rostock ähnlich viele Güter umgeschlagen wie beim Rekordergebnis im Vorjahreshalbjahr. In den ersten sechs Monaten seien 14,4 Millionen Tonnen verladen worden, teilte der Hafenbetreiber Rostock Port am Freitag, 8. Juli, mit. Zudem seien 600.000 Tonnen Ladung an anderen Hafenanlagen wie dem Chemiehafen Yara sowie dem Fracht- und Fischereihafen verladen worden. Dem Geschäftsbericht zufolge haben sich die Passierzahlen zudem von dem Einbruch in der Corona-Pandemie erholt.
Wenngleich die Gesamtmenge des Güterumschlags im Seehafen nahezu unverändert blieb, kam es zu deutlichen Verschiebungen bei der rollenden Fracht, die mit einem Anteil von zwei Dritteln (9,1 Millionen Tonnen) den größten Teil ausmacht. Während die Zahl der transportierten Lkw um sieben Prozent auf 218.000 anstieg, brach der Bereich Bahnwaggons in den ersten sechs Monaten im Jahresvergleich um 6650 Stück auf 8150 ein. Dies sei jedoch „allein durch den Sondereffekt einer zeitweisen Streckensperrung in Dänemark im vergangenen Jahr verursacht“, sagte Geschäftsführer Gernot Tesch.
Zahlreiche Neubau- und Renovierungsmaßnahmen geplant
Der Rest des Umschlags waren Massen- und Stückgüter mit 5,3 Millionen Tonnen im ersten Halbjahr. Mit einem Rückgang der Flüssiggüter im Jahresvergleich um 211.000 auf 1,42 Millionen Tonnen und einem Zuwachs bei Schüttgütern um 230.000 auf 3,6 Millionen Tonnen kam es auch hier zu Änderungen. Laut dem Hafen wurde unter anderem mehr Rohöl, Biodiesel und Getreide importiert und weniger Gas und Heizöl. Einem Sprecher zufolge seien Schwankungen in diesem Maße jedoch nicht unüblich.
Geschäftsführer Gernot Tesch zeigte sich mit dem Ergebnis zufrieden. Alle Rostocker Hafenunternehmen und -behörden hätten dafür gesorgt, dass – trotz des Kriegs in der Ukraine und der Corona-Pandemie – das Rekord-Niveau des ersten Halbjahrs 2021 beim Güterumschlag erneut erreicht werden konnte.
Um sich auf die Zukunft vorzubereiten, plant der Hafen eine Vielzahl an Neubau- und Renovierungsmaßnahmen. Neben dem Ersatzneubau zweier Multifunktionsliegeplätze und etlicher Straßenbauprojekte im und um den Hafen misst man vor allem der Vertiefung der Fahrrinne auf 16,50 Meter viel Bedeutung bei. (tb/dpa)