Hamburg. Mieter der Hamburg Port Authority (HPA) im Hamburger Hafen können ab sofort die zinslose Stundung der Gebäude- und Grundstücksmieten für die Monate April, Mai und Juni beantragen. Anlass sind die finanziellen Belastungen für die Hafenwirtschaft duch die Corona-Krise. Eine Stundung der Zahlungen sei bis 31. Dezember 2020 möglich, teilte die Hamburger Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation am Mittwoch mit. Darüber hinaus unterstütze Hamburg die Hafenwirtschaft in der aktuell schwierigen Lage auch durch die Stundung von Entgelten. So sollen Reedereien und Hafenschiffer auf Antrag die Zahlung der Hafenentgelte für die Monate April, Mai und Juni gestundet werden. Auch dieser Aufschub gilt bis zum 31. Dezember 2020.
Beim Liegegeld sollen den Angaben zufolge besonders umweltfreundliche Schiffe in erheblichem Maße entlastet werden. Maßgeblich ist hier der sogenannte Tier-Level des Schiffs, einer internationalen Klassifizierung der Emissionen. Vom 17. März 2020 bis zum 30. Juni 2020 gelten für Liegezeiten demnach folgende erweiterte Ermäßigungen für alle Seeschiffe:
- 100 Prozent Rabatt für Schiffe, die durchgehend Hafenstrom aus erneuerbaren Energien bezogen haben
- 90 Prozent Rabatt für Tier 3-Schiffe und/oder Schiffe, die Hafenstrom bezogen haben
- 50 Prozent Rabatt für Tier 2-Schiffe
- 20 Prozent Rabatt für Tier 1-Schiffe.
Wirtschaftssenator wünscht sich schnelle Umsetzung
Wirtschaftssenator Michael Westhagemann erklärte am Mittwoch: „Der Hamburger Hafen muss auch in schwierigen Zeiten ohne Einschränkungen weiterlaufen. Deswegen helfen wir den Hafenbetrieben – zusätzlich zu dem von Hamburg gespannten Rettungsschirm für alle von der Corona-Krise betroffenen Unternehmen in der gesamten Stadt – unter anderem durch die Stundung von Mieten und Entgelten.“ Jetzt sei schnelles Handeln notwendig. „Deshalb habe ich die HPA um sofortige Umsetzung gebeten.“ Für die Stundung von Mieten und Hafenentgelten ist laut Westhagemann ein formloser schriftlicher Antrag an die HPA nötig. (ag)