Hamburg. Was bereits seit den 1990er-Jahren im Güterverkehr zwischen Hamburg und Lübeck bewährte Praxis ist – geregelt über eine Ausnahmegenehmigung - , soll jetzt auch im Hamburger Hafen wirksam werden: der Einsatz von Lkw-Kombinationen, die bis zu drei 20-Fuß-Container auf einmal befördern können. „Wir haben sowohl in Hamburg bei den zuständigen Behörden als auch beim Bundesverkehrsministerium einen entsprechenden Antrag gestellt", bestätigte Marcus Bönning, Geschäftsführer der zum Hafen- und Logistik-Konzern HHLA gehörenden Container-Trucking-Tochter CTD, der VerkehrsRundschau.
Die Lkw-Kombinationen sollen ausschließlich zur Abwicklung der sogenannten „Hafenumfuhr" dienen, das heißt der Containertransporte zwischen den verschiedenen, über das Hamburger Hafengebiet verteilten Terminals, betonte Bönning, dessen Firma rund 250 Lkw für das Container-Trucking einsetzt. Der Hamburger Betrieb und die Bremer EKB Container Logistik kündigten jetzt in der Hansestadt die Gründung eines Joint-Ventures an, das sich um die Containerbeförderungen „auf der letzten" Meile im deutschen Seehafen-Hinterland-Verkehr kümmern wird.
Vom Einsatz der 60-TEU-Trucks verspricht sich Bönning eine positive Wirkung auf die Umwelt. So läge bereits eine Studie vor, aus der klar hervorgehe, dass „bis zu einem Drittel Treibstoff eingespart werden kann", da mit weniger Lkw wesentlich mehr transportiert werden könne. Zudem würden die Straßen im Hamburger Hafengebiet durch den Einsatz dieser Groß-Lkw entlastet. Wichtig sei auch, dass diese Lkw ein Gesamtgewicht von 44 t nicht überschreiten. Dieses Gewicht sei bereits heute im Vor-und Nachlauf des kombinierten Verkehrs in Deutschland gängige Praxis.
In den Niederlanden rollen die dort „Ökokombis" genannten Lkw bereits seit Mitte 2004 auch im Seehafen-Hinterland-Verkehr sowie in der Hafenumfuhr erfolgreich. (eha)