Hamburg. Das Prüfunternehmen Germanischer Lloyd (GL) hat die britische Beratungsfirma für erneuerbare Energien Garrad Hassan übernommen. Damit wolle GL zum weltweit führenden Berater und technischen Dienstleister für die erneuerbaren Energien aufsteigen, teilte GL mit. Über den Kaufpreis wollte GL-Vorstandsmitglied Pekka Paasivaara sich heute in Hamburg nicht äußern. Garrad Hassan und Partners Ltd wurde 1984 als internationale Beratergesellschaft für Windenergie gegründet. Derzeit betreuen nach Firmenangaben mehr als 360 Ingenieure und Berater an 26 Standorten in 18 Ländern unter anderem Turbinenhersteller, Entwickler und Banken. Paasivaara sagte, strategisches Ziel seien Wachstum und das Besetzen der weltweiten Märkte. „Es ist keine Kostensenkungslogik.“ So würden sämtliche Garrad-Hassan-Mitarbeiter übernommen. „Wir brauchen alle Leute. Es gibt so viel zu tun“, sagte Paasivaara. Den Umsatz von Garrad Hassan im vergangenen Jahr bezifferte er auf rund 30 Millionen Pfund. Das entspreche in etwa dem Umsatz von GL im Bereich Windenergie. Für 2010 rechne er jedoch in diesem Bereich mit erheblichen Steigerungen. «Wir gehen davon aus, dass wir deutlich zweistellig wachsen werden.» Der Gesamtumsatz des GL-Konzerns mit seinen Ende Juli rund 6900 Mitarbeitern lag im vergangenen Jahr laut Jahresbericht bei 544 Millionen Euro. Vorstandsmitglied Hermann Klein sprach von einem organischen Wachstum von sieben Prozent. Unter Berücksichtigung der Zukäufe habe das Wachstum im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2007 bei 28 Prozent gelegen. „Gewinne wurden gemacht“, sagte Klein. Die Höhe wollte er nicht nennen. Für dieses Jahr erwarte er ein deutlich geringeres Wachstum. Der Germanische Lloyd, 1867 als Prüf- und Beratungsunternehmen sowie als Schiffsklassifikationsgesellschaft gegründet, arbeitet nach Firmenangaben derzeit an mehr als 200 Standorten in rund 80 Ländern. Hauptsitz ist Hamburg. Im Bereich erneuerbare Energien sowie im Geschäftsfeld Öl und Gas biete GL Beratung, Zertifizierung und Messungen an. Die maritime Sparte unterstütze wiederum Reedereien bei ihren Neubauplänen und bei der Überwachung ihrer Flotte. Insgesamt hätten zudem 130 Flaggenstaaten GL autorisiert, hoheitliche Aufgaben bei der Überprüfung von Arbeits- und Unfallschutzbestimmungen an Bord der Schiffe zu übernehmen. (dpa)
Germanischer Lloyd setzt auf Öko
Das Prüfunternehmen Germanischer Lloyd (GL) hat die britische Beratungsfirma für erneuerbare Energien Garrad Hassan übernommen