Kion hat das erste Halbjahr des Geschäftsjahres 2022 laut eigenen Angaben mit einem guten Auftragseingang und Umsatz abgeschlossen. Das operative Ergebnis des Intralogistik-Konzerns war in den ersten sechs Monaten dieses Jahres jedoch durch die weiter stark steigenden Material-, Energie- und Logistikkosten sowie die anhaltenden Störungen in den Lieferketten belastet. Hinzu kamen erneute Corona-Lockdowns, die insbesondere den asiatischen Raum trafen. Der Krieg in der Ukraine hat die Lage im zweiten Quartal 2022 ebenfalls weiter verschärft. Der Konzern hat bereits im ersten Quartal in beiden operativen Segmenten sämtliche Produktlieferungen nach Russland und Belarus, einschließlich der Versorgung mit Ersatzteilen und zugehörigen Dienstleistungen, vollständig eingestellt.
Intralogistikbranche boomt
Der Auftragseingang legte im ersten Halbjahr 2022 um 13,1 Prozent auf 6,655 Milliarden (Vorjahr: 5,882 Milliarden Euro) zu. Damit blieb die Dynamik auch im zweiten Quartal – nicht zuletzt aufgrund der weiterhin starken Wachstumstrends in der Intralogistikbranche (Onlinehandel, Urbanisierung, demografischer Wandel und steigende Anforderungen der Kunden an Liefergeschwindigkeiten) – auf einem unverändert hohen Niveau.
Das EBIT bereinigt ging auf 311,7 Millionen Euro (Vorjahr: 462,2Millionen Euro) zurück. Die EBIT-Marge bereinigt verringerte sich damit deutlich auf 5,6 Prozent (Vorjahr: 9,3 Prozent). Auch das Konzernergebnis bewegte sich mit 159,8 Millionen Euro deutlich unter dem Vorjahreswert (291,2 Millionen Euro). Darin enthalten sind die bereits im ersten Quartal erfassten Sondereffekte aus dem Russlandgeschäft (nach Steuern) von insgesamt rund 30 Millionen Euro.
Ausblick
Der Kion-Vorstand beschloss am 4. April, die im Geschäftsbericht 2021 veröffentlichte Prognose für das Geschäftsjahr 2022 angesichts der andauernden erheblichen Unsicherheiten in den Beschaffungsmärkten, die sich durch den Krieg in der Ukraine sowie durch erneute Corona-Lockdowns insbesondere im asiatischen Raum massiv verstärkt haben, zurückzuziehen.
Im weiteren Verlauf des Jahres soll eine neue Prognose folgen.