Paris. Insgesamt haben in Frankreich im ersten Quartal des laufenden Jahres 457 Transportunternehmen Insolvenz angemeldet. Davon betrafen 370 Fälle Geschäftsaufgaben, für 87 wurden gerichtliche Sanierungen verfügt. Mehr als 54 Prozent davon waren Unternehmen mit nur einem Beschäftigten. Die Zahlen übertrafen noch die des Vorjahreszeitraums und lassen das Gewerbe an der regierungsoffiziellen Version zweifeln, wonach die Krise beendet sei und sich erste Anzeichen für einen wirtschaftlichen Wiederaufschwung bemerkbar machten.
Ermittelt hat die Zahlen der Pariser Wirtschafts-Infodienst Ellisphere. Der spektakulärste und beschäftigungspolitisch folgenreichste Firmenzusammenbruch war der am 31. Mai endgültig besiegelte des Stückgutspezialisten MoryGlobal, durch den 2250 Personen ihren Arbeitsplatz verloren. Betroffen davon sind ebenso an die tausend Subunternehmen, die mit MoryGlobal zusammengearbeitet haben.
Die meisten Geschäftsaufgaben entfielen auf Betriebe, die erst seit 5 bis 10 Jahren bestanden. Der Großteil der Unternehmensauflösungen war auf den Großraum Paris verteilt, was in einem zentralistisch organisierten Land wie Frankreich nicht verwundert. (jb)