Brüssel. Über 2000 Container würden laut Schätzungen der Industrie jedes Jahr in EU-Gewässern von Schiffen verloren. Davon versinken laut einer Studie 70 Prozent im Meer, 15 Prozent würden an die Küste gespült, und 15 Prozent trieben im Meer herum. Die verlorene Fracht stellt eine Gefahr für andere Schiffe, Plattformen wie zum Beispiel Bohrinseln sowie die Umwelt im Falle von gesundheitsschädlichen Transportgütern dar.
"Es gibt zwar EU-Vorschriften zur Sicherung der Ladung, sie werden aber nur von 46 Prozent der Schiffsbetreiber eingehalten", kritisierte Gesine Meißner (FDP) im Oktober. Die deutsche EU-Abgeordnete setzt sich dafür ein, dass eine Lösung für das Problem der über Bord gegangenen Schiffscontainer gefunden wird. Beispielsweise sei die Frage zu klären, wer für die Beseitigung der verlorenen Fracht und eventuelle Schadensersatzregelungen verantwortlich sei.
Meißner stütze sich bei ihren Aussagen auf die Ergebnisse des Forschungsprojekts Lashing@Sea des niederländischen Marin-Instituts. Hier wurde herausgefunden, dass die Hauptgründe für das Umkippen von Containerstapeln fehlerhafte Vertäuung, zu schwere Container und falsche Verstauung seien. Außerdem könnten Besatzungen größerer Schiffe oft kaum einschätzen, wann sich schwere Lasten aufgrund der Wetterbedingungen so verschieben, dass die Bewegung von der Schiffskonstruktion nicht mehr aufgefangen werden kann. (kw/ab)
Hier finden Sie Bilder von Unfällen mit Containern.