Flurförderzeuge

Flurförderzeuge Weil einfach – einfacheinfach ist Simon Hegele nutzt in seiner Niederlassung Nürnberg von jedem Flurförderzeug nur ein Exemplar. Wie die Spedition spielend leicht mit einer kleinen Stapler-Flotte einen ausfallsicheren Umschlag organisiert. Ein Jahr – drei Unfälle: Ein Stapler krachte gegen einen Stützfeiler, ein Schubmaster fuhr ins Regal und einmal versuchte ein Staplerfahrer sich zwischen den Fahrzeugen zweier Kollegen durchzuzwängen. Nur drei Unfälle: „Wir haben geschätzt 70 Prozent weniger Schäden“, sagt Detlef Keßler, Niederlassungsleiter der Spedition Simon Hegele in Nürnberg (siehe Kasten oben rechts). Die restlichen Fahrzeuge sähen trotz ihres Dauereinsatzes im Zweischichtbetrieb noch aus wie neu. Der Grund: Als Keßler 2010 die Stapler für das Logistikzentrum geordert hat, hat er sie mit dem Linde Fahrzeugdaten Management (LFM) bestellt. Das LFM besteht aus drei Komponenten: einem Basismodul mit Zugangskontrolle, Auswertung und Wartungsplanung sowie den beiden Zusatzmodulen Belastungsanzeiger und Nutzungsanalyse. Wegen der verbauten Schocksensoren gingen die Mitarbeiter mit den Geräten „sehr, sehr sorgfältig“ um. „Kein einziger Eintrag lag im letzten Monat über dem Schwellenwert.“ Kommt es zu einer Karambolage bremst die Elektronik den Stapler ein und erst wenn der Unfall gemeldet ist, schalten die Lagerverantwortlichen das Gerät wieder frei. Jedes Fahrzeug ein Unikat Neben der Belastungsüberwachung nutzt Hegele zudem das Fahrer-Zugangssystem über RFID (Radiofrequenz Identifikation), das unbefugten Zugriff auf die Geräte verhindert. Die im LFM implementierte Wartungsplanung kommt nicht zum Einsatz. Der Service wird turnusgemäß von Keßlers Linde-Händler Ernst Müller Fördertechnik erledigt. Acht Fahrzeuge wuseln durch die Halle und über den Speditionshof. Vom Nieder- und Hochhubwagen über Schubmaststapler und Elektrogegengewichtstapler bis hin zum Großstapler mit Verbrennungsmotor. „Wir haben jeden Fahrzeugtyp nur einmal im Fuhrpark und deshalb ist es uns wichtig, dass wir unser komplettes Spektrum an Flurförderzeugen mit einem Lieferanten abdecken können“, begründet Keßler seine Entscheidung für Linde. In der Flotte sind zudem ein Vierwegstapler von Hubtex für das Langgut im Kragarmregal und ein Niederflurfördergerät. Im Pannenfall ersetzt klein groß Trotz der knapp bemessenen Flotte hat Keßler keine Angst vor Stillständen durch eventuelle Fahrzeugausfälle: „Der Fuhrpark ist redundant aufgestellt.“ So kann beispielsweise ein Transportkran die Aufgaben des 12-Tonnen-Dieselstaplers übernehmen und auch der 5-Tonnen-Elektrostapler kann einen Teil der Arbeiten des 12-Tonners übernehmen. Es müsse schon ungünstig kommen, das vielleicht einmal ein Produkt nicht umgeschlagen werden könne. Im Zweifel stünden beim Händler Mietgeräte bereit. Schließlich müssen im LogistikzentrumNürnberg Tag für Tag rund 80 Wareneingänge von Lieferanten bewältigt werden, die per Sattelschlepper eintreffen. Einen Stillstand kann sich Hegele hier in keinem Fall erlauben. Genutzt wird der Elektrostapler mit 4,8 Tonnen Tragfähigkeit zum Be- und Entladen der LKW. „Dabei geht er oft an seine Kapazitätsgrenze“, umreißt Keßler die Einsatzbedingungen. Laut seiner Fahrer würde sich das Gerät aber auch im Grenzbereich sicher bedienen lassen. Größere Lasten übernimmt der 12-Tonner – etwa Kupfertrommeln, die bis zu sechs Tonnen wiegen. Wird die Last noch schwerer, tritt der Transportkran in Aktion. Da der Dieselstapler in der Halle nicht fahren soll, übernimmt dort das Niederflurfördergerät den Tranport der schweren Kupfertrommeln. Dass bei Lasten von um die fünf Tonnen E-Stapler zum Einsatz kommen, ist selten. Meist greift man hier auf die kräftigen Verbrenner zurück. „Für unseren Einsatz war der Elektroantrieb aber wichtig, weil viele unserer Produkte äußerst empfindlich gegen Staub und Schmutz sind“, erklärt Hegele-Mann Keßler. Andere Antriebsvarianten schieden deshalb aus. Als echte Arbeitsbeschleuniger haben sich die Zinkenverstellgeräte entpuppt. Sie bieten den Vorteil, dass der Fahrer nicht mehr so exakt zur Lastaufnahme an die Palette heranfahren muss. „Vor allem bei großen Produkten ist es so einfacher, den Schwerpunkt richtig zu verteilen“, berichtet Keßler. Sehende und scannende Zinken Mit solchen Geräten kann vom Fahrersitz aus der Abstand der Zinken zueinander hydraulisch verstellt und so unterschiedlich breite Lasten aufgenommen werden. Mit Zinkenverstellgeräten lassen sich Paletten, zum Teil auch Langgut oder Coils transportieren. Zur Aufnahme von Coils werden die Gabelzinken geschlossen, sodass sie die Funktion eines Dorns erfüllt. Zum Klammern sind die verstellbaren Zinken aber nicht geeignet. Eine weitere Arbeitshilfe sind die Gabelzinkenkameras und -scanner am Schubmaststapler. Durch sie muss der Fahrer beim Aufnehmen der Paletten seinen Fahrerstand nicht verlassen. Per Gabelzinkenscanner wird die Ware mittels Barcode auf der Palette eingelesen, anschließend gibt das Terminal den entsprechenden Beleg aus, der auf das Lagergut geklebt wird. Um anschließend die Palette in den bis zu 9,40 Meter hohen Regalen zu platzieren, hilft ihm eine ebenfalls an der Gabelzinke montierte Kamera. „Diese macht es schon deutlich einfacher“, sagt Staplerfahrer Richard Hammer, der auf diese Weise mit seinen Kollegen am Tag bis zu 250 Paletten umsetzt. Die Regale sind eine Sonderkonstruktion und lassen sich umbauen, zum Beispiel für Standard- und doppelt tiefe Paletten. Dazu wurde eine dritte Stütze eingezogen, die sich demontieren und mit zusätzlichen Diagonalen zu einem neuen Standardpalettenregal zusammensetzen lässt. ❙❚■ Serge Voigt E-Stapler von 1,2 bis 5 Tonnen für den Umschlag Die Schubmaster heben Lasten auf 9,40 Meter Die Kupfertrommeln bewegt ein 12-Tonner Flurförderzeuge Nürnberger Logistikzentrum von Simon Hegele Die Niederlassung Nürnberg bietet eine 16.000 Quadratmeter große Halle mit gut 7000 Palettenstellplätzen, ein Kragarmregal für sperrige Güter mit etwa 700 Plätzen sowie ein Kleinteilelager mit 10.000 Lagerplätzen. Gelagert werden hier Waren von der Schraube bis hin zu 16 Meter langen Kisten. Das Gewicht des einzelnen Lagerguts liegt zwischen einem Gramm und zehn Tonnen. Bewirtschaftet wird das alles von 36 Mitarbeitern. Zu ihren Aufgaben gehören neben dem Wareneingang die Bestandsführung und Lagerung, die Zusammenstellung der Produkte für die Fertigung sowie das Handling von Rücksendungen an Lieferanten. sv Jeder Stapler-Typ ist nur einmal vorhanden Leistungsdaten

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