Das vom Roten Kreuz unterhaltene Auffanglager für illegale Einwanderer bei Sangatte am Eingang des Eurotunnels soll spätestens bis Ende März nächsten Jahres aufgelöst werden. Darauf verständigten sich nach Medienberichten der britische Innenminister David Blunkett und sein französischer Fachkollege Nicolas Sarkozy am 12. Juli bei einem Zusammentreffen in dem umstrittenen Zentrum. Großbritannien will bis zum September seine Asylgesetzgebung verschärfen und den Illegalen somit den Anreiz für ihre allnächtlich von Sangatte aus unternommenen Einwanderungsversuche nehmen. Dies war von französischer Seite als Vorbedingung für die Schließung des Zentrums genannt worden, in dem die Afghanen mit 55 Prozent und Kurden aus dem Irak mit 35 Prozent die beiden größten ethnischen Gruppen stellen. Die überraschend schnelle Einigung zwischen Paris und London war offenbar durch das Anerbieten des Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen (HCR) erleichtert worden, bei der schwierigen Frage nach dem weiteren Schicksal der zur Zeit 1500 Illegalen helfen zu wollen. (vr/jb)
Flüchtlingslager am Eurotunnel nur noch bis 2003
Paris und London wollen Auffanglager Sangatte im Frühjahr schließen